Siemens plant Trennung vom Solargeschäft
Die Siemens AG prognostiziert für 2030 einen Anteil an Erneuerbaren Energien von 28 Prozent am globalen Strom Mix. Der Stromverbrauch wird nach Einschätzung von Siemens bis dahin weltweit von zuletzt 22.100 Terawattstunden (TWh) auf 37.100 TWh steigen. Den größten Beitrag unter den Erneuerbaren Energien werden weiterhin Wasserkraft und Windenergie leisten, so das Unternehmen. Deshalb plant Siemens, sich von seinen Solargeschäften zu trennen. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, geringeren Wachstums und starken Preisdrucks in den Solarmärkten hätten sich die Erwartungen hier nicht erfüllt.
Im Zuge des angekündigten Unternehmensprogramms 2014 nimmt Siemens eine Änderung von Geschäftsstrategie und Aufstellung bei den Erneuerbaren Energien vor, teilt das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung mit. Das Unternehmen plant, sich von seinen Solargeschäften zu trennen und führt dazu Gespräche mit Interessenten. Bei den Erneuerbaren Energien will sich Siemens künftig auf die Wind- und Wasserkraft konzentrieren. Im Rahmen der Neuordnung soll der Sektor Energy verschlankt und die Division Solar & Hydro aufgelöst werden. Die Stärkung der Kernaktivitäten ist eines der fünf Themenfelder des in seinen Grundzügen kürzlich vorgestellten Unternehmensprogramms 2014.
„Der globale Markt für Solarthermie ist von vier Gigawatt auf zuletzt etwas über ein Gigawatt zurückgegangen. Hier werden künftig Spezialanbieter ihre Stärken ausspielen können", sagte Michael Süß, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO des Sektors Energy. Auch von den Photovoltaik aktivitäten der Division Solar & Hydro will sich Siemens trennen. Siemens führt Gespräche mit Interessenten, um beide Geschäfte zu verkaufen. Für Solarthermie und Photovoltaik Kraftwerke geeignete Produkte wie Dampfturbinen, Generatoren und Netz- und Leittechnik, die außerhalb der Division Solar & Hydro angesiedelt sind, wird Siemens weiterhin anbieten.
Die beiden Business Units Solar Thermal Energy sowie Photovoltaic sollen bei Siemens bis zur Veräußerung weitergeführt werden. Bestehende vertragliche Pflichten blieben somit zunächst unberührt, so das Unternehmen. Die beiden Business Units sollen bilanziell als Discontinued Operations (nicht-fortgeführtes Geschäft) außerhalb des Sektor Energy berichtet werden. Die restlichen Geschäfte der Division Solar & Hydro, also das Wasserkraftgeschäft und die Lösungen für Energiespeicher, sollen im Sektor Energy verbleiben. Die Wasserkraftaktivitäten umfassen das Joint Venture Voith Hydro für konventionelle Wasserkraftwerke sowie das im Frühjahr 2012 voll übernommene Geschäft mit Gezeitenströmungsturbinen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
„Die Bedeutung der Erneuerbaren Energien wird weiter zunehmen, wobei Wasserkraft und Windenergie nach wie vor weltweit den größten Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung leisten werden. Wir konzentrieren uns bei den Erneuerbaren Energien auf diese beiden Bereiche. Mit mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Division Wind Power und 2.000 Beschäftigten im zugehörigen Servicegeschäft verfügen wir in dieser Division über einen Auftragsbestand von mehr als zehn Milliarden Euro. Dabei haben wir uns als klarer Marktführer für Offshore-Windkraftanlagen etabliert und sind auch onshore gut unterwegs“, führte Michael Süß aus.
Der Sektor Energy soll künftig aus den Divisionen Fossil Power Generation (thermische Kraftwerke), Wind Power (Windkraft), Oil & Gas (Lösungen für die Öl- und Gasindustrie sowie kleine und mittlere thermische Kraftwerke) und Power Transmission (Stromübertragung) bestehen. Das Servicegeschäft wird in den Divisionen Fossil Power Generation, Wind Power sowie Oil & Gas berichtet. Die Division Solar & Hydro hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz im niedrigen dreistelligen Millionenbereich erzielt und hat rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 200 in Deutschland.
Quelle: Siemens AG
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