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19.09.2012

Bundesumweltminister bezieht Strom von Vattenfall

„Jetzt wechseln, bitte“, fordert der Öko-Strom-Anbieter Greenpeace Energy in einem Offenen Brief an Bundesumweltminister Peter Altmaier. Der Bundesumweltminister ist nämlich auch gut ein Jahr nach Deutschlands offiziellem Ausstieg aus der Atomkraft immer noch Stromkunde beim Atom- und Kohlekonzern Vattenfall. Der viertgrößte Energiekonzern in Deutschland hat wegen des Atomausstiegs Klage gegen die Bundesregierung eingereicht und fordert Schadensersatz in Millionenhöhe.

„Sehr geehrter Herr Bundesminister Altmaier“, beginnt ein Offener Brief von Greenpeace Energy an Bundesumweltminister Peter Altmaier. Als Bundesumweltminister gehörten Energiewende und Klimaschutz zu Altmaiers Hauptaufgaben. „Dennoch sind Sie nach mehr als einem halben Jahr im Amt immer noch Stromkunde beim Atom- und Kohlekonzern Vattenfall, wie Sie am 6. September in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ erzählten“, so Greenpeace Energy.

Altmaier solle als Bundesumweltminister mit gutem Beispiel vorangehen und so schnell wie möglich zu einem Ökostrom Versorger wechseln, der ausschließlich echten Ökostrom anbietet, wird dem Bundesumweltminister empfohlen. Denn selbst wenn Altmaier sich  - wie seine Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel - für die Ökostrom Variante von Vattenfall entscheiden würde, wäre der von ihm so beworbenen Energiewende nicht geholfen: Mit einem Öko-Tarif von Vattenfall werden weiter die Strukturen des alten Energiesystems unterstützt. Der Vattenfall-Konzern produziert zu 65 Prozent Strom aus fossilen und nuklearen Energieträgern.

Vattenfall hat zudem - wie die beiden anderen Energieriesen E.on und RWE - die Bundesrepublik auf mehrere Millionen Euro Schadensersatz vor einem internationalen Schiedsgericht verklagt – weil der Konzern mit der Stilllegung seiner Atomkraftwerke, also mit der Energiewende, nicht einverstanden ist. Geht es noch paradoxer? „Wer sich wirklich zur Energiewende bekennt, der kauft keinen Strom beim Atomkonzern“, so das Bündnis „Atomausstieg selber machen“. 

Damit wechselwillige Stromkundinnen und -kunden sich im Tarifdschungel der Ökostrom Angebote zurechtfinden, haben Umweltverbände, Verbraucherschützer/innen und Anti-Atom-Initiativen das Infoportal www.atomausstieg-selber-machen.de eingerichtet, das eine Empfehlung für vier unabhängige, reine Ökostromanbieter ausspricht. Der Wechselvorgang wird verständlich erklärt und die Unterschiede zwischen „echten“ Ökostrom Anbietern und Tarifen mit „grünem Mäntelchen“ aufgezeigt. Wer sich für einen Anbieter entschieden hat, kann den Vertrag direkt online ausfüllen; wer weitere Informationen wünscht, bekommt diese nach Hause geliefert.

Informationen über die empfohlenen Ökostrom Anbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom sowie Hilfestellungen beim Wechsel erhalten Interessierte ebenfalls unter www.atomausstieg-selber-machen.de oder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852.  

Quelle: Greenpeace Energy eG, Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ 



  

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