juwi zieht sich aus Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen zurück
Im Rahmen eines „Energie-Erlebnis-Tages“ wurde bei juwi gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier ein neues Zentralgebäude eingeweiht. Dabei gab das Wörrstädter Unternehmen auch seine Pläne zur Neuausrichtung bekannt. Schwerpunkte seien eine veränderte Organisationsstruktur sowie eine Fokussierung auf das Kerngeschäft. Letzteres hat zur Folge, dass sich juwi aus Geschäftsfeldern wie dem Bau von Photovoltaik Anlagen auf Dachflächen zurückzieht.
Gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier präsentierten die juwi-Vorstände Matthias Willenbacher, Fred Jung, Jochen Magerfleisch und Martin Winter am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen den energieeffizienten Neubau der Öffentlichkeit. In einem Hintergrundgespräch informierten sie anschließend den Bundesumweltminister auch über den geplanten Umbau des Unternehmens. Dadurch solle sichergestellt werden, dass juwi auch in Zukunft Zugpferd der Energiewende bleibe, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für Matthias Willenbacher ist die aktuelle Entwicklung nach Jahren des rasanten Wachstums eine neue, schmerzhafte Erfahrung. „Diese Entscheidungen bedauern wir sehr; allerdings lassen sie sich im Hinblick auf das Gesamtunternehmen nicht vermeiden. Sie sind notwendig, weil wir juwi nur so erfolgreich weiterentwickeln können“, sagte der juwi-Vorstand. „Wir werden alles daran setzen, für möglichst viele der rund 150 in diesen Geschäftsbereichen tätigen Mitarbeiter eine andere, ihren Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung innerhalb der juwi-Gruppe zu finden.“
Über 5.000 Bürgerinnen und Bürger aus der Region nutzten die Gelegenheit, am Energie-Erlebnis-Tag einen Blick hinter die Kulissen der Energiewende zu werfen. Publikumsmagnet waren – neben vielfältigen Infos und Aktionen zu Erneuerbaren Energien, Elektromobilität und einem Graffiti-Workshop am Fuß einer Windenergie Anlage – Führungen durch den Neubau mit seinen modernen Arbeitswelten. Die große Resonanz bestätigt für Willenbacher die Unternehmensphilosophie einer dezentral organisierten Energieversorgung. „Der Zuspruch der Menschen zeigt, dass wir mit unserem Ansatz 100 Prozent erneuerbare Energien auf dem richtigen Weg sind“, so der juwi-Vorstand.
Auch Bundesumweltminister Peter Altmaier sei vom energieeffizienten neuen Zentralgebäude in markanter Holzbauweise sichtlich beeindruckt gewesen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Kein Wunder: In Sachen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzt das viergeschossige Bauwerk neue Maßstäbe. Fenster und Wände mit hohen Dämmwerten sowie die mehrfache Kopplung von Wärmekreisläufen, etwa in der Großküche, sorgen für effektiven Wärmeschutz. Ein neuartiges LED-Konzept reduziert den Energieverbrauch auf ein Minimum. Der Primärenergiebedarf an Wärme, Warmwasser und Strom wird komplett aus regenerativen Quellen gedeckt.
Am Standort sorgen unter anderem ein 5,6-Megawatt-Solarpark, sieben Solarcarports mit einer Modulfläche von über 9.000Quadratmeter, zahlreiche Solarmodule am und auf dem Gebäude sowie 17 Windenergie-Anlagen für klimaneutralen Strom Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Errichtet wurde der Neubau von der Firma Griffner, einem anerkannten Spezialisten für modernen Holzbau. Das Gebäudedesign lieferte das Architektenbüro Klein aus Budenheim.
Auch bei der Klimatisierung des Zentralgebäudes geht juwi neue Wege. Holzpellets aus der Produktion in Morbach im Hunsrück und Bioerdgas erzeugen in der kalten Jahreszeit klimaneutral Wärmeenergie. Im Sommer wird das Gebäude von einer thermisch angetrieben Kältemaschine gekühlt. Selbst das Regenwasser bleibt im Neubau nicht ungenutzt. Es wird gesammelt, gefiltert und dient dann für die WC-Spülungen.
Der Neubau punktet aber nicht nur in Sachen Energieeffizienz und Design. Er überzeugt auch mit inneren Werten. Auf vier Etagen lösen moderne Arbeitswelten klassische Gruppenbüros ab. Unterschiedliche Arbeitsplatztypen und Raumzonen unterstützen Kommunikation, Austausch und technologieübergreifende Zusammenarbeit. Das ermöglicht den einzelnen Projektteams ein intensiveres und effizienteres Arbeiten am Ziel einer dezentralen und regionalen Energieversorgung, die zu 100 Prozent auf dem intelligenten Mix aller Erneuerbaren Energieformen beruht.
Die weitere Umsetzung der Energiewende erfordere ein hohes Maß an Flexibilität, Know-how und Vernetzung gemischter Projektgruppen. juwi richte seine Dienstleistungen und Produkte konsequent nach diesen Bedürfnissen aus und bündele im Neubau seine Kompetenzen. Das neue Zentralgebäude biete alle Voraussetzungen, zukünftige Projekte noch effizienter umzusetzen, damit das Ziel einer 100 Prozent regenerativen Energieversorgung noch schneller realisiert erreicht könne, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
Quelle: juwi Holding AG
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