Halbjahresbilanz Phoenix Solar AG: Minus-Zeichen vor den Ergebniszahlen bleiben
Den Preisverfall bei Photovoltaik Modulen und die herausfordernde Unternehmenssituation, die im ersten Halbjahr durch Restrukturierung, Refinanzierungsverhandlungen und Verunsicherung bei Kunden und Lieferanten geprägt gewesen sei, macht die Phoenix Solar AG (Sulzemoos) für einen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2012 von 40 Prozent verantwortlich. Gleichzeitig habe sich mit der planmäßigen Umsetzung der Restrukturierung das Ergebnis im ersten Halbjahr erheblich gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert, so das Unternehmen. Dennoch bleiben Minus-Zeichen vor den wichtigsten Ergebniszahlen.
Im zweiten Quartal erzielte die Phoenix Solar Gruppe demnach einen Konzernumsatz von 46,5 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: 108,4 Millionen Euro) was einem Rückgang um 57,1 Prozent entspricht. Der im Ausland erzielte Umsatz fiel unterproportional um 25,9 Prozent auf 33,6 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: 45,3 Millionen Euro), aber stieg auf 72,2 Prozent vom Gesamtumsatz (Q2 Vorjahr: 41,8 Prozent).
Das Segment Komponenten & Systeme lag im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 19,2 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: 72,2 Millionen Euro) um 73,5 Prozent unter dem Vorjahreswert und steuerte 41,2 Prozent (Q2 Vorjahr: 66,6 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Das Segment Kraftwerke erzielte einen Umsatz von 27,3 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: 36,2 Millionen Euro), was einem Rückgang um 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Dieses Segment trug 58,8 Prozent (Q2 Vorjahr: 33,4 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im zweiten Quartal -13,0 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: -9,4 Millionen Euro). Darin enthalten ist eine einmalige Ergebnisbelastung in Höhe eines höheren einstelligen Millionenbetrags aus dem Projekt Kazanlak, Bulgarien, bei dem der bis zum 30. Juni 2012 geltende Einspeisetarif nicht gesichert werden konnte.
Die EBIT-Marge (Verhältnis von EBIT zu Umsatz) lag bei -28,1 Prozent (Q2 Vorjahr: -8,7 Prozent). Nach Steuern betrug das Konzernergebnis im zweiten Quartal -15,3 Millionen Euro (Q2 Vorjahr: -8,2 Millionen Euro), was einem Ergebnis pro Aktie von -2,13 Euro (Q2 Vorjahr: -1,11 Euro) entspricht.
Im ersten Halbjahr verringerte sich der Konzernumsatz der Phoenix Solar Gruppe um 40,1 Prozent auf 84,4 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 140,8 Millionen Euro). Der im Ausland erzielte Umsatz fiel dagegen nur um 13,4 Prozent auf 59,4 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 68,6 Millionen Euro) und trug 70,4 Prozent (H1 Vorjahr: 48,7 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Das Segment Komponenten & Systeme lag im ersten Halbjahr mit einem Umsatz von 38,5 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 89,2 Millionen Euro) um 56,9 Prozent unter dem Vorjahreswert und steuerte 45,6 Prozent (H1 Vorjahr: 63,4 Prozent) zum Konzernumsatz bei. Der im Ausland erzielte Umsatzanteil stieg auf 49,1 Prozent (H1 Vorjahr: 23,5 Prozent) des Segmentumsatzes. Das Segment Kraftwerke erzielte einen Umsatz von 45,9 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 51,6 Millionen Euro), was einem Rückgang um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Dieses Segment trug 54,4 Prozent (H1 Vorjahr: 36,6 Prozent) zum Gesamtumsatz bei. Der im Ausland erzielte Umsatzanteil stieg auf 88,2 Prozent (H1 Vorjahr: 92,2 Prozent) des Segmentumsatzes.
Das EBIT verbesserte sich deutlich und betrug im ersten Halbjahr -14,1 Millionen Euro (H1 Vorjahr: -26,3 Millionen Euro). Die EBIT-Marge lag bei -16,7 Prozent (H1 Vorjahr: -18,7 Prozent). Nach Steuern betrug das Konzernergebnis im ersten Halbjahr -16,5 Millionen Euro (H1 Vorjahr: -21,1 Millionen Euro), was einem Ergebnis pro Aktie von -2,25 Euro (H1 Vorjahr: -2,86 Euro) entspricht.
Zum Ende des ersten Halbjahres lag der konsolidierte Auftragsbestand Unternehmensangaben zufolge bei 143 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 311,1 Millionen Euro) und damit um 54,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Auslandsanteil des Auftragsbestands belief sich auf 137,3 Millionen Euro (H1 Vorjahr: 238,1 Millionen Euro) und steuerte 96,0 Prozent (H1 Vorjahr: 76,6 Prozent) zum gesamten Auftragsbestand bei. „Im ersten Halbjahr standen die Restrukturierung unserer Organisation und der erfolgreiche Abschluss unserer Refinanzierungsverhandlungen im Mittelpunkt unserer Anstrengungen. Wir sehen 2012 als ein Übergangsjahr mit dem Ziel der vollen Umsetzung unseres Restrukturierungsplans, um damit die Basis für ein zukünftig wieder profitables Wachstum in den kommenden Jahren zu schaffen“, so Dr. Bernd Köhler, Finanzvorstand der Phoenix Solar AG.
Der Vorstand bekräftigt seine Prognose, im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz in Höhe von 210 bis 240 Millionen Euro und ein EBIT von -25 bis -19 Millionen Euro zu erzielen. Dieses Ergebnis werde durch Sondereffekte aus der Restrukturierung und der Neufinanzierung belastet. Zudem schlügen nachlaufende Kosten z. B. aufgrund des Abbaus von Personalkapazitäten zu Buche, so das Unternehmen in der Pressemitteilung abschließend.
Quelle: Phoenix Solar AG
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