GreenTech ist Beschäftigungsmotor in Thüringen
Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums sind in Thüringen rund 14.000 Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche beschäftigt – d.h. jeder 65. Arbeitnehmer (1,54 Prozent aller Beschäftigten) verdient seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung, dem Betrieb und der Wartung von Photovoltaik , Wind-, Biomasse oder Wasserkraftanlagen. Damit liegt Thüringen über dem Durchschnitt Deutschlands: Hier ist jeder 100. Arbeitsplatz (1,03 Prozent) von den regenerativen Energien abhängig.
„Die grünen Technologien sind ein Beschäftigungsmotor, der jetzt erst richtig zu laufen beginnt“, sagte Wirtschaftsminister Matthias Machnig angesichts dieser Zahlen. Der weltweite Umbau der Energiesysteme von fossilen auf erneuerbare Energieträger stehe noch ganz am Anfang und biete enorme wirtschaftliche Chancen. „Die aktuelle Energiedebatte wird noch zu sehr als Problem- und zu wenig als Chancendiskussion geführt“, sagte Machnig. Dabei sei völlig klar: „Wenn wir die Weichen richtig stellen, dann können wir in Deutschland und besonders hier in Thüringen erheblich vom Wachstumsmotor GreenTech profitieren.“
Darauf verweisen auch aktuelle Prognosen zu den volkswirtschaftlichen Effekten der Energiewende: So wird der Weltmarkt für erneuerbare Energien nach eher konservativen Schätzungen von derzeit rund 150 Milliarden Euro über 600 Milliarden Euro im Jahr 2030 auf 900 Milliarden Euro im Jahr 2050 steigen. Allein für Deutschland wird zudem ein Beschäftigungswachstum von heute 367.000 auf bis zu 600.000 Arbeitsplätze im Jahr 2030 vorhergesagt (Quelle: Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS): Volkswirtschaftliche Effekte der Energiewende, 2012).
„Die regenerativen Energien sind eines der großen Wachstumsfelder der Zukunft“, sagte Wirtschaftsminister Machnig. Thüringen könne hier vor allem mit seinen Stärken in der Solartechnologie punkten. Tatsächlich geht die hohe Beschäftigungswirkung der erneuerbaren Energien in Thüringen vor allem auf den Energieträger Sonne zurück: Laut BMU-Studie sind rund 8.000 oder 59 Prozent der Arbeitnehmer im Bereich der erneuerbaren Energien mit der Herstellung, Installation oder Wartung von Solaranlagen beschäftigt – so viele wie in keinem anderen Bundesland. „Verlässliche Rahmenbedingungen für die Solarwirtschaft, wie wir sie jetzt mit dem Kompromiss zu Solarförderung erreicht haben, sind für uns in Thüringen deshalb besonders wichtig“, so Machnig.
Dennoch sieht der Minister insgesamt noch Nachholbedarf: So liegt Thüringen hinsichtlich der Beschäftigungswirkung der erneuerbaren Energien nur auf Rang 4 aller Bundesländer – nach den ostdeutschen Flächenländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Auch die anderen haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf einen gezielten Ausbau regenerativer Energietechnologien“, sagte Machnig. Thüringen dürfe hier den Anschluss nicht verpassen: „Gerade beim Windkraftausbau müssen wir in Thüringen künftig schneller vorankommen.“
„Erneuerbar beschäftigt in den Bundesländern. Bericht zur daten- und modellgestützten Abschätzung der aktuellen Bruttobeschäftigung in den Bundesländern.“ Studie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS). Juni 2012. (www.gws-os.com)
Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
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