Conergy AG: Konzernergebnis und EBIT 2011 mit deutlichem Minus
Die Hamburger Conergy AG hat heute ihren Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2011 vorgelegt. Das Unternehmen steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr demnach die weltweiten Absatzmengen um 7 Prozent auf 393 Megawatt (Vorjahr: 368 MW). Das Konzernergebnis belief sich auf -162 Millionen Euro (Vorjahr: -45 Millionen Euro). Das EBIT lag bei -183 Millionen Euro (Vorjahr: -14 Millionen Euro).
Außerhalb von Deutschland habe man die Absatzmengen um 44 Prozent verbessert, in Asien sogar mehr als verdoppelt, heißt es in der entsprechenden Pressemeldung. Dadurch sei es gelungen, den Preisverfall bei Solarmodulen von über 40 Prozent in 2011 teilweise auszugleichen. Der Umsatz lag in 2011 bei 754 Millionen Euro (Vorjahr: 914 Millionen Euro). Im Ausland erhöhte das Unternehmen seine Umsätze um 5 Prozent auf 555 Millionen Euro (Vorjahr: 530 Millionen Euro) und generierte damit fast 74 Prozent seiner Umsätze außerhalb Deutschlands.
Wie das Unternehmen bereits bei seinen vorläufigen Zahlen im Februar 2012 bekannt gegeben hatte, wirkten sich neben dem über den Erwartungen liegenden Preisdruck Restrukturierungskosten in der Solarmodulproduktion in Frankfurt (Oder) negativ auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) aus, so das Unternehmen in der Pressemeldung weiter. Zudem hätten Verzögerungen bei der Finanzierung von Projekten im Zuge der Finanzkrise das EBITDA ebenso belastet wie Wertberichtigungen auf Forderungen und die gezielte Entscheidung des Vorstands, den Lagerbestand durch Abverkauf von Beständen zum Jahresende zu reduzieren. Das EBITDA belief sich demnach auf -84 Millionen Euro (Vorjahr: 30 Millionen Euro).
Erhebliche außerplanmäßige Abschreibungen der Wafer- und Zellfertigung infolge der Strategieänderung in der Modulproduktion in Frankfurt (Oder) in Höhe von insgesamt 71 Millionen Euro belasteten das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Das EBIT lag demnach bei -183 Millionen Euro (Vorjahr: -14 Millionen Euro). Das Konzernergebnis belief sich auf -162 Millionen Euro (Vorjahr: -45 Millionen Euro). Darin enthalten ist Unternehmensangaben zufolge ein einmaliger Ertrag aus der im Juli 2011 erfolgten Kapitalerhöhung und einem damit verbundenen Forderungsverzicht seitens der Kreditgeber von rund 68 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung sank durch die Kapitalmaßnahmen im Sommer 2011 von 255 Millionen Euro auf knapp 118 Millionen Euro. Erfreulich sei die Entwicklung des Working Capitals, das Conergy von 111 Millionen Euro im Vorjahr auf 81 Millionen Euro reduzieren konnte, so das Unternehmen weiter.
„Trotz des schwierigen Umfelds im Jahr 2011 haben wir eine Vielzahl an Hürden genommen und wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Conergys gestellt“, sagte Conergy CEO Dr. Philip Comberg. „Neben der Refinanzierung waren dies vor allem die weitere Fokussierung auf das Photovoltaik Geschäft, die Neuausrichtung in der Fertigung und der Verkauf von voltwerk an Bosch. Wir sind zuversichtlich, dass wir in 2012 von diesen Maßnahmen profitieren und uns wieder auf unsere Stärken konzentrieren können.“
Als Systemanbieter will sich Conergy künftig auf sein Vertriebsnetz, seine starke internationale Aufstellung sowie auf das immer wichtiger werdende Servicegeschäft fokussieren. „Für 2012 setzen wir weiter auf die asiatischen und nordamerikanischen Wachstumsmärkte“, sagte Comberg. „Das letzte Jahr hat bereits gezeigt, dass wir gerade in Südostasien, Indien und Mittelost sehr gut aufgestellt sind. Hier verfügen wir über eine starke Projekt-Pipeline. In Europa hingegen liegt die solare Zukunft auf dem Dach. Conergy verfügt für dieses Segment nicht nur über die richtigen Produkte und langjährige Erfahrung, sondern hat vor allen Dingen das hierfür notwendige engmaschige Vertriebsnetzwerk und dadurch einen sehr guten Zugang.“
Für das Jahr 2012 erwartet der Vorstand einem Umsatz unter Vorjahresniveau sowie ein EBITDA, das sich auf einen niedrigen positiven Wert verbessert.
Quelle: Conergy AG
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