Conergy: Gesteigerter Auslandsumsatz, Ergebnisse aber deutlich hinter 2010
Im 2. Quartal 2011 steigerte die Hamburger Conergy AG den Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal 2011 um fast 40 Prozent auf 225,2 Millionen Euro (Q1 2011: 163,3 Millionen Euro). Damit halbierten die Hamburger bei nur leicht gesunkener Rohertragsmarge ihre operativen Verluste (EBITDA) auf -6,7 Millionen Euro (Q1 2011: -12,3 Millionen Euro). Ende Juli 2011 - und damit nach dem Bilanzstichtag – hatte das Photovoltaik Unternehmen durch eine Refinanzierung seine Kreditverbindlichkeiten um rund 190 Millionen Euro reduziert und zugleich das Eigenkapital des Unternehmens auf rund 200 Millionen Euro erhöht.
An die Erfolge des Jahres 2010 konnte Conergy auch im 2. Quartal 2011 nicht anknüpfen, so das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Zwar sei der Umsatz mit 225,2 Millionen Euro (Vorjahr: 239,4 Millionen Euro) annähernd stabil geblieben und sei sogar preis- und währungsbereinigt um 24,5 Prozent gesteigert worden. Dennoch hätten die seit Anfang 2011 massiv gefallenen Preise die Rohertragsmarge von 24,6 Prozent auf 19,1 Prozent geschmälert.
Zusätzlich hätten Währungsverluste das operative Ergebnis (EBITDA) belastet, so Conergy. Dies blieb mit -6,7 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 18,5 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -13,5 Millionen Euro (Vorjahr: 11,7 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführendem Geschäft betrug -18,6 Millionen Euro (Vorjahr: 7,9 Millionen Euro). Ein konsequentes Vorratsmanagement sorgte im Laufe des 2. Quartals 2011 für einen annähernd ausgeglichenen operativen Cash-Flow von -1,6 Millionen Euro.
Erfreulich verlief nach Angaben des Unternehmens im 2. Quartal 2011 der Ausbau des internationalen Geschäfts: Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte Conergy demnach seinen Auslandsumsatz von 115,6 Millionen Euro auf 157,2 Millionen Euro um 36 Prozent steigern. Derzeit erzielt Conergy Unternehmensangaben zufolge rund 70 Prozent seines Gesamtumsatzes im Ausland. Besonders starkes Wachstum habe Conergy in der Region Asien-Pazifik verzeichnen können: Dort konnte das Unternehmen demnach seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 63,1 Millionen Euro mehr als verdoppeln (Vorjahr: 30,5 Millionen Euro).
Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 hielt Conergy seinen Gesamtumsatz mit 388,5 Millionen Euro (Vorjahr: 389,7 Millionen Euro) nahezu konstant. Preis- und währungsbereinigt konnte der Umsatz aus dem Verkauf von Photovoltaik Modulen sogar um 28,4 Prozent gesteigert werden. „Äußerst erfreulich“, so das Unternehmen, entwickelte sich dabei der Auslandsanteil, den Conergy um 48,6 Prozent auf 283,9 Millionen Euro (Vorjahr: 191,1 Millionen Euro) erhöhen konnte. Die Rohertragsmarge betrug 19,8 Prozent (Vorjahr: 27,2 Prozent). Das EBITDA belief sich dennoch auf -19,0 Millionen Euro (Vorjahr: 25,8 Millionen Euro). Das EBIT betrug -31,5 Millionen Euro (Vorjahr: 12,0 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführendem Geschäft lag bei -41,0 Millionen Euro (Vorjahr: 5,0 Millionen Euro), so das Unternehmen.
Die Ende Juli 2011 und damit nach dem Bilanzstichtag abgeschlossene Refinanzierung hat Conergys Kreditverbindlichkeiten um rund 190 Millionen Euro reduziert – und so auch die Zinsbelastung deutlich gemindert. Zugleich erhöhte sich im Rahmen der Refinanzierung das Eigenkapital des Unternehmens auf rund 200 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft liegt damit derzeit bei über 35 Prozent. Über die verbliebenen Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 132 Millionen Euro schloss Conergy ebenfalls Ende Juli mit verschiedenen Bankhäusern einen auf vier Jahre ausgelegten Kreditvertrag ab. Durch Tilgung konnte dieser bereits auf 122 Millionen Euro reduziert werden.
Aufgrund der weiterhin kaum einschätzbaren Nachfrage- und Preisentwicklung im 2. Halbjahr will sich der Conergy-Vorstand derzeit nicht auf eine neue Prognose mit der nötigen Genauigkeit festlegen. Eine nur leicht sinkende Preisentwicklung bei Solarmodulen und ein international im Wesentlichen unverändertes Förderumfeld für die Photovoltaik vorausgesetzt, gehe der Vorstand davon aus, dass sich die Nachfrage im 2. Halbjahr beleben werde. Dies vorausgesetzt, sollte sich auch die Ergebnissituation der Gesellschaft im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 wieder verbessern, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
Quelle: Conergy AG
Alle Angaben ohne Gewähr
|