Sanierungsstau bei kommunalen Gebäuden beseitigen
Die Sanierungsrate von öffentlichen Liegenschaften kann auch ohne eigene kommunale Investitionen deutlich gesteigert werden. Das zeigt am 16. Mai der 6. Contracting-Kongress in Stuttgart im Forum der Handwerkskammer. Bei Contractingvorhaben realisieren private Unternehmen die Sanierung und werden über die eingesparten Energiekosten entlohnt. Die Kommunen erhalten energetisch modernisierte Gebäude mit einem deutlich effizienteren Anlagenbetrieb und das, ohne den eigenen Haushalt zu belasten. Der Kongress wendet sich an Bauverwaltungen und kommunale Unternehmen.
„Immer mehr Kommunen nutzen Contractingmodelle für ihre Rathäuser und Schulen“, sagt KEA-Geschäftsführer Dr. Volker Kienzlen. „Es ist ein lohnendes Instrument, umfassend energetisch zu sanieren, ohne die Investitionslast tragen zu müssen. Zudem hat die Kommune einen kompetenten Partner zur Seite, der sich um einen effizienten Betrieb der Anlagen kümmert.“
Das Prinzip bei Contractingvorhaben: Privatunternehmen übernehmen die Finanzierung, Planung und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an kommunalen Gebäuden. Zudem kümmern sie sich um die laufende Optimierung der Anlagen und warten diese. Die Unternehmen geben eine Einspargarantie ab und tragen dabei das finanzielle Risiko: Sie erhalten nur die tatsächlich eingesparten Energiekosten zur Refinanzierung ihrer Ausgaben.
Die Kommunen profitieren von modernisierten, klimaschonenden Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen und müssen sich nicht um die Sanierung und die anschließende Wartung der Anlagen kümmern. Es sind meistens keine eigenen Investitionen nötig. Mit Abnahme gehen die technischen Anlagen in das Eigentum der Kommune über. Die Verträge laufen üblicherweise zehn bis 15 Jahre. Je nach Vertrag erhalten die Kommunen bereits während der Vertragslaufzeit einen Anteil der Einsparungen. Die Einsparungen werden mit dem Energiepreis zum Zeitpunkt der Ausschreibung bewertet, so dass bei steigenden Energiepreisen die Kommune nochmals spart.
Unterstützung bekommen Kommunen von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH. Die Landesenergieagentur begleitet die Kommunen bei ihrem Vorhaben von der ersten Potenzialanalyse über die Contracting-Ausschreibung bis hin zum Vergabeverfahren und der Abrechnungsprüfung.
Das Programm des 6. Contracting-Kongresses besteht aus vier Vorträgen und zwei eineinhalbstündigen Workshops. Vorgestellt werden drei Contractingbeispiele aus dem Südwesten. Im Fokus stehen außerdem: der Ablauf von Contractingprojekten sowie die Wirtschaftlichkeit und vergaberechtliche Fragen. Kongressbeginn ist um 9:30 Uhr, Ende um 16:30 Uhr. Mitveranstalter sind der Handwerkstag, der Städtetag, der Gemeindetag, der Landkreistag und die Ingenieurkammer aus dem Land Baden-Württemberg.
Eröffnet wird der Kongress von baden-württembergs Umweltminister Franz Untersteller. Veranstalter ist die Landesenergieagentur KEA. Nähere Informationen gibt es unter www.kea-bw.de/events.
Quelle: KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH
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