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18.02.2012 |
Franz Alt: „Rösler hat ein Brett vor der Sonne“
Vor acht Monaten hat die Bundesregierung die Energiewende beschlossen. Doch nichts oder fast nichts geschieht wirklich, kritisiert der langjährige Kämpfer für Erneuerbare Energien Franz Alt. Die Energiewende werde stattdessen auf vielen Ebenen behindert: Bundeswirtschaftsminister Rösler wolle die Photovoltaik Industrie kaputt machen, der Bundestag habe noch immer keinen Energiewende-Beauftragten und auch der notwendige Ausbau der Stromnetze komme nicht wirklich voran.
Die Energiewende war die angemessene Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima, sagt Franz Alt, Journalist und langjähriger Kämpfer für Erneuerbare Energien. Laut der Energiewende-Planung sollten die Erneuerbaren bis 2020 35 Prozent des Stroms bereitstellen, 20 Prozent der Energie soll bis zum gleichen Zeitraum eingespart und die Energieeffizienz um ebenfalls 20 Prozent erhöht werden.
Doch nichts oder fast nichts geschieht wirklich, empört sich der „Ökopapst“: „Im Gegenteil: Auf vielen Ebenen wird die Energiewende behindert. Der Bundeswirtschaftsminister will die Photovoltaik Industrie kaputt machen, der Bundestag hat noch immer keinen Energiewende-Beauftragten wie ihn die Ethikkommission unter Klaus Töpfer empfohlen hatte und von den notwendigen 4.500 Kilometer neuen Stromleitungen, um den Nordsee- und Ostsee-Windstrom nach Westen und Süden zu bringen, sind gerade mal 12o Kilometer gebaut.“
Auch regionale Verteilernetze würden nicht ausgebaut, zählt Alt weitere Versäumnisse in Sachen Energiewende auf. „Die großen Stromfirmen stoppen ihre Offshore-Windprojekte. Sie fordern von der Politik bessere Rahmenbedingungen. Der erste große Offshore-Windpark von RWE ist über ein Jahr hinter der Planung her. Jetzt zeigt sich, dass Offshore-Windstrom mindestens um 50 Prozent teurer wird als Windstrom an Land“, so der Journalist.
Alt: „Die Energiewende hat zurzeit vor allem eins: Gegenwind! Das Prestige-Projekt der Bundesregierung ist ernsthaft gefährdet.“
Alt fordert von der Politik, jetzt rasch einen Energiewende-Gipfel zu organisieren und klare Ziele und Zeitvorgaben zu deren Erreichung festlegen. Die Energiewende sollte in einem Beschleunigungsgesetz zum bevorzugten Allgemeininteresse erklärt werden. Schließlich stehe die energiepolitische Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der zweitgrößten Industrienation auf dem Spiel.
„Die Bundeskanzlerin muss dringend den energiepolitischen Geisterfahrer Philipp Rösler stoppen. Vor allem er profiliert sich als Energiewende-Verhinderungsminister. Der Bundeswirtschaftsminister ist eine ernsthafte Gefahr die deutsche Wirtschaft und für die künftige Energiesicherheit in Deutschland. Er verkennt die größte, umweltfreundlichste und mittelfristig preiswerteste Energiequelle. Rösler hat ein Brett vor der Sonne“, fordert Franz Alt in seinem Appell abschließend.
Mehr von Franz Alt auf www.sonnenseite.com
Quelle: Franz Alt
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