Kostendruck: Conergy streicht Fertigungsbereiche und Stellen
Die Hamburger Conergy AG hat sich aufgrund der derzeit schwierigen Situation im Photovoltaik Markt dazu entschieden, im Werk in Frankfurt (Oder) die Wafer- und Zellfertigung bis auf weiteres einzustellen. Die Zellen für ihre Module will Conergy ab Dezember 2011 von namhaften externen Lieferanten beziehen. Im Zuge des geplanten Umbaus der Fabrik sollen 100 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden.
„Der Aufbau von Überkapazitäten, vor allem bei asiatischen Herstellern, macht der Branche derzeit zu schaffen“, so Conergy Vorstand Dr. Sebastian Biedenkopf. „Dies hat allein im ersten Halbjahr 2011 einen Preissturz von über 30% bei Zellen und von über 20 Prozent bei Modulen zur Folge gehabt. Um in diesem schwierigen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die gesamte Branche handeln – so auch Conergy.“
Mit der geplanten Fokussierung auf die Modulproduktion will Conergy in Frankfurt (Oder) das auch bei anderen europäischen Herstellern derzeit bestehende Kostenproblem lösen, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn in diesem Teil der Wertschöpfung arbeitet Conergy eigenen Angaben zufolge auch im heute schwierigen Marktumfeld mit ausreichend Marge.
Im Zuge des geplanten Umbaus der Fabrik beabsichtigt das Unternehmen, sich von knapp 100 Festangestellten zu trennen. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den betroffenen Bereichen Wafer und Zellen will Conergy in die jetzt zu stärkende Modulproduktion übernehmen und ihnen dort neue Jobs anbieten. Auf Leiharbeitnehmer würde das Unternehmen in der Fertigung dann verzichten.
Conergy-Vorstand Alexander Gorski dazu: „Der jetzt geplante Umbau ist ein harter, aber leider auch notwendiger Schritt. Die Fokussierung auf unsere Modulproduktion reduziert die Fixkosten im Werk erheblich. Zudem macht uns dieser Schritt unabhängiger von Markt- und Währungsschwankungen. So macht Conergy sein Werk in Frankfurt (Oder) nicht nur profitabel, sondern sichert auch die verbleibenden rund 350 Arbeitsplätze langfristig ab.“
Die Zellen für seine Module will Conergy ab Dezember 2011 von namhaften externen Lieferanten beziehen, mit denen das Unternehmen bereits zusammen arbeitet. Bei der Zellenauswahl wird Conergy hier auf ebenso strenge Qualitätsstandards setzen wie in der Modulfertigung. So behält Conergy auch künftig die Herrschaft über das Produktdesign und kann seine PowerPlus Module in Frankfurt (Oder) künftig mit noch höheren Effizienzen und Leistungsklassen produzieren.
Angesichts der starken Volatilität des Photovoltaik Marktes will Conergy die Flexibilität einer eigenen Wafer- und Zellfertigung für die Zukunft jedoch nicht gänzlich aufgeben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Deshalb sollen diese Bereiche nicht endgültig geschlossen werden. Bestehende Aufträge wickele Conergy außerdem regulär ab.
Zudem will Conergy die Wirtschaftlichkeit beider Bereiche entlang der Marktentwicklung weiter laufend überprüfen. Sollten Veränderungen im Markt eine Fertigung in einem oder beiden der Bereiche wieder wirtschaftlich machen, sichere sich das Unternehmen mit diesem Modell die Möglichkeit einer zeitnahen Wiederaufnahme. Hierfür würden die Maschinen entsprechend vorbereitet, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
Quelle: Conergy AG
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