Photovoltaik-Projekt verbessert Einkommen und Lebensqualität in Laos
Der neunjährige Ki kichert, als er durch sein Kinderbuch blättert. Es ist erst sechs Uhr abends, aber die Sonne in Laos ist bereits untergegangen. Früher spendeten Kerosin-lampen ein diffuses Licht und verbreiteten ungesunde Gase. Heute kann Ki beim klaren Schein einer batteriebetriebenen Photovoltaik Lampe lesen bis er schlafen geht.
Die Bewohner des laotischen Bergdorfes Ban Namphan können seit September 2010 im Rahmen eines Projektes der Solaventus-Stiftung ihre Kerosinlampen durch batteriebetriebene Solarlampen ersetzen. Für die registrierten 75 beteiligten Familien bieten die neuen Lampen eine sichere und günstige Lichtquelle ohne Rauch, CO2-Belastung und Feuergefahr.
Nicht nur lesehungrige Kinder wie Ki profitieren davon. Viele Frauen benutzen das bessere Licht, um abends noch zu weben oder Handarbeiten zu verrichten, während die Männer mit den tragbaren Lampen in der Dämmerung losziehen und jagen gehen können. Hieraus ergeben sich neue Einkommensquellen und ein höherer Lebensstandard.
In einem Vergleichsprojekt in Ban Phonlek zeigten sich bereits die positiven Effekte einer durch Solarlampen verlängerten Arbeitszeit. Etwa die Hälfte der Nutzer setzen die Lampen ein, um sich ein zusätzliches Einkommen zu verdienen und können damit zirka acht Euro pro Monat (100.000 LAK) hinzuverdienen – der Gegenwert von zwanzig Kilo Reis pro Monat pro Familie.
Mit dem Geld, das die Dorfbewohner für das Laden der Lampen zahlen, finanzieren sie gleichzeitig die Zukunft ihres Projektes selbst. Die Ladestation wird von einem im Dorf einheimischen Techniker betreut, von den Einnahmen der Vermietung kauft er Ersatzteile für die Lampen, erledigt Reparaturen und Neuanschaffungen.
Das Projekt schafft so ein zusätzliches regelmäßiges Einkommen für die Familie des Dorftechnikers: „Ich verdiene im ersten Jahr 22 EUR pro Monat dazu“, erklärt der Dorftechniker Souay aus Ban Namphan, „das gibt meiner Familie und mir mehr Sicherheit für die Zukunft.“ Souay sorgt dafür, dass die Ladestation instand ge-halten und vor allem langfristig weiterbetrieben wird. „Wir sind sehr glücklich, dass wir jetzt die Solarlampen und die Ladestation haben“, sagt Khamphuang vom Village Engineering Committee.
Ermöglicht wurde das Projekt durch Spender, wie die Firma KaiserSolar aus Oberaudorf. Vor Ort in Laos realisierte LIRE, eine NPO (Non-Profit Organization), mit ihrem Partner Sunlabob das Projekt. Sunlabob ist der diesjährige Preisträger der Schwab Foundation als „Social Entrepreneur Asia 2010“. Verliehen wurde der Preis auf dem World Economic Forum.
„Wir versuchen konsequent die Projekte auf Nachhaltigkeit und Verbesserung der Lebensqualität der Menschen auszurichten“, erklärt Andy Schroeter, geschäftsführender Gesellschafter von Sunlabob, „Uns ist es wichtig, auf diese Weise aktiv zur Verwirklichung der UN Milleniumsziele beizutragen.“ Das Solarprojekt ist hierfür ein sehr gutes Beispiel.
Es reduziert Armut und Hunger, indem es weitere Einkommensquellen für die Menschen schafft. Es fördert die Gleichberechtigung und stärkt die Frauen. Es fördert Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Das deckt sich auch mit dem Stiftungszweck der Solaventus Stiftung denn: „Unsere Aktivitäten sollen mit Hilfe von regenerativen Energien nachhaltig Menschen aus der Armut helfen und die lokale Umwelt schützen“, sagt Stiftungsgründer Markus Kehrwald.
Die Solaventus-Stiftung ist eine gemeinnützige Treuhandstiftung mit Sitz in München. Sie wurde von Markus Kehrwald, dem Inhaber von eco:factum, 2009 gegründet. Ziel der Solaventus-Stiftung ist es, Projekte zu fördern, die regenerative Energie nutzbar machen und dem Schutz der Umwelt dienen. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Unterstützung beim Aufbau von Kleinunternehmern im Bereich der Nutzung regenerativer Energie und der Trinkwasserversorgung zur Sicherung der Lebensgrundlage sowie der Förderung der Verbreitung von Technologien zur Erzeugung von Energie durch regenerative Energieträger in Entwicklungs- und Schwellenländern. www.solaventus-stiftung.org
Quelle: Solaventus Stiftung
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