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23.10.2007 |
Solarlicht hilft auch auf der anderen Seite des Globus
Über zwei Milliarden Menschen steht bis heute keine Elektrizität zur Verfügung. Doch Petroleumlampen liefern nur schwaches Licht und setzen gleichzeitig gesundheitsschädliche Rußpartikel frei. Der Verein solarprojekt-freilassing hat sich des Problems angenommen und mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine umwelt- und gesundheitsschonende Alternative entwickelt: die mobile Solarlampe SOLAR 2000-LED.
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: „Allein in Afrika sind schätzungsweise mehr als 50 Millionen Petroleumlampen in Betrieb. Das ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sondern auch teuer und klimaschädlich. Denn für die Beleuchtung sind je Lampe durchschnittlich drei Liter Petroleum im Monat notwendig. Das führt zu einem jährlichen Ausstoß von 80 Kilogramm Kohlendioxid. Bei 50 Millionen Petroleumlampen sind das 40 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases im Jahr.“
Die Kirchengemeinde Mpwapwa aus Tansania hatte 1996 eine Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Freilassing angeregt, um Solartechnik in dem sonnengesegneten Land anzuwenden, erinnert Brickwedde. Vier Jahre später sei in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Berufsschule Berchtesgadener Land die Lampe SOLAR 2000 entwickelt worden, deren Licht bis zu fünf Mal heller und der Gebrauch sehr einfach gewesen sei. Die Entwickler hätten dabei besonders auf eine einfache Bedienung und robuste Bauweise geachtet, um Langlebigkeit vor Ort zu garantieren. Doch in Teilen der Lampe hätten sich umweltbelastende Schwermetalle und Quecksilber befunden. Durch die DBU-Förderung von rund 66.000 Euro habe die Technik verbessert werden können. Außerdem seien die umweltbelastenden Bestandteile ausgetauscht worden.
Seit 2001 verschicke der Verein solarprojekt-freilassing Bausätze und Werkzeuge in Entwicklungsländer rund um den Globus und bilde Arbeiter für die Werkstätten vor Ort aus, erläutert Brickwedde weiter. 79 Euro koste ein solcher Bausatz, zusätzlich kämen Kosten für Verpackung, Transport, Zoll und Montage hinzu: eine Summe, die für die Menschen vor Ort nicht bezahlbar sei. Durch die Einführung eines Mietsystems entrichte der Nutzer eine einmalige Kaution und bezahle danach eine monatliche Leihgebühr von zirka zwei Euro. Das sei zwar relativ viel Geld für Entwicklungsländer, aber immer noch günstiger als der Aufwand für Kerosin oder Petroleum. Brickwedde: „Das System setzte sich auf den lokalen Märkten durch. Die Werkstätten in Tansania und Mali stellten bereits Nachbestellungen in Aussicht, und weitere Interessenten haben zusätzlich angefragt.“
„Gerade in Entwicklungsländern ist die Umweltproblematik riesig. Deshalb müssen dort besondere Anstrengungen unternommen werden um der Bevölkerung einen Zugang zu sauberer Energie zu ermöglichen“, sagt Brickwedde. „Dabei muss eine ressourcen- und umweltschonende Energieversorgung unter Ausnutzung lokaler – auch erneuerbarer – Energiequellen einbezogen werden. Gerade in Hinblick auf die Klimaerwärmung ist ein kooperatives Handeln in der ganzen Welt grundlegend für die Erhaltung unseres Planeten. Das ehrenamtliche Engagement des Vereins solar-freilassing ist ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit: Neben dem Umweltaspekt garantiert die Wartung der Anlagen zusätzlich dauerhafte Arbeitsplätze in den Werkstätten für Solartechnik.“
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
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