Andreas von Zitzewitz verlässt Conergy AG
Der „Kronprinz verlässt das Unternehmen“, kommentiert boerse.ARD den überraschenden Rückzug von Vorstandsmitglied Dr. Andreas von Zitzewitz aus der Conergy-Führung. Man trenne sich „im Einvernehmen“ teilt das Hamburger Photovoltaik Unternehmen dazu mit. Zu den Hintergründen wird geschwiegen. Von Zitzewitz sollte eigentlich Vorstandschef Dieter Ammer nachfolgen, der auf Wunsch des Aufsichtsrates sein Engagement um drei Monate verlängert hatte.
„Der Aufsichtsrat der Conergy AG hat sich mit dem Vorstandsmitglied Dr. Andreas von Zitzewitz auf die sofortige Beendigung seiner Tätigkeit für das Unternehmen verständigt. Beide Parteien trennen sich im Einvernehmen. Der Aufsichtsrat bedauert den Weggang von Herrn von Zitzewitz und dankt ihm für die erfolgreiche Arbeit sowie seinen Beitrag zur Restrukturierung und Neuausrichtung der Conergy Gruppe während seiner Tätigkeit für das Unternehmen.“ Mit diesen dürren Worten meldete die Hamburger Conergy AG den sofortigen Weggang ihres Vorstandsmitglieds Dr. Andreas von Zitzewitz.
Laut dpa soll sich von Zitzewitz mit dem Aufsichtsgremium überworfen haben. Er habe bei der Zusammenstellung seines künftigen Vorstandsteams kein Mitspracherecht des Aufsichtsrates dulden wollen, was zum Teil den Prinzipien der guten Unternehmensführung widerspricht, zitiert boerse.ARD die Nachrichtenagentur. Von Zitzewitz war Anfang 2008 als Geschäftsführer der Conergy SolarModule GmbH & Co. KG in Frankfurt (Oder) zu Conergy gekommen. Zum 1. Januar 2009 war er in den Vorstand der Conergy AG berufen worden. Im Juli 2010 sollte von Zitzewitz den Vorsitz übernehmen.
Ende Juli wurde bekannt, dass Dieter Ammer um die Verlängerung seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender mit Wirkung zum 1. August 2010 um drei Monate bis zum Ablauf des 31. Oktober 2010 gebeten worden war. Hintergrund sind die nach wie vor noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen mit den Banken über die Refinanzierung des Ende 2007 in heftige Turbulenzen geratenen Photovoltaik Unternehmens. Wegen der andauernden Gespräche mit den Banken konnte bislang der Jahres- und Konzernabschluss 2009 nicht veröffentlicht werden. Die noch ausstehende ordentliche Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2009 soll Unternehmensangaben zufolge voraussichtlich Anfang Oktober 2010 stattfinden.
Die Reaktion auf den Abschied des „Kronprinzen“ war laut boerse. ARD „eindeutig“: „Mit einem Tagesverlust von zehn Prozent auf 0,60 Euro führt die Conergy-Aktie mit großem Abstand die Liste der Kursverlierer im TecDax an“, kommentiert das Magazin. Die Anleger trennten sich massiv von dem Papier. Der Abstieg sei „in der Tat dramatisch, denn vor der Krise, im Herbst 2007, notierte die Aktie des Solarunternehmens noch bei 23 Euro“, so boerse.ARD.
Quelle: Conergy AG, dpa, boerse.ard
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