|
08.09.2009 |
Umfrage: Mehrheit der Deutschen will den Atomausstieg
Fast zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger fordern von der zukünftigen Bundesregierung, am gesetzlich verankerten Atomausstieg in Deutschland weiter festzuhalten. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS-Emnid im Auftrag von Greenpeace. 59 Prozent der Befragten lehnen die von CDU/CSU und FDP für einen Wahlsieg in Aussicht gestellte Laufzeitverlängerung alter Atomkraftwerke ab. Vor allem die junge Generation befürwortet eine Wende in der Energiepolitik.
So setzen sich laut TNS-Emnid 71 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler für den Ausstieg aus der Atomenergie ein. „Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomkraft bis 2015 und hat mit seinem Energiekonzept Klimaschutz: Plan B 2050 nachgewiesen, wie dies umsetzbar ist“, so die Umweltschutzorganisation in einer Pressemitteilung.
„Das Votum der Bevölkerung ist klar und jede künftige Bundesregierung wird daran zu messen sein, ob sie den Willen der Bundesbürger umsetzt oder sich zum Handlanger der Atomindustrie macht“, sagt Mathias Edler, Atomexperte bei Greenpeace. Die Entscheidung für oder gegen eine Laufzeitverlängerung sei richtungweisend für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Chancen für den Klimaschutz.
Mit einem sieben Meter hohen hölzernen Trojanischen Pferd und der Attrappe eines originalgroßen Castor-Transportbehälters begleitete Greenpeace am Samstag die Großdemonstration gegen Atomenergie in Berlin. Die Demonstration fand gemeinsam mit vielen Anti-Atom-Initiativen aus der ganzen Bundesrepublik unter dem Motto „Mal richtig abschalten!“ statt.
Die Ablehnung der Bevölkerung gegen eine Laufzeitverlängerung für die ältesten Atommeiler ist der Umfrage zufolge in den alten und neuen Bundesländern mit jeweils 59 Prozent gleich groß. Auch die Schulbildung spielt eher eine untergeordnete Rolle: 63 Prozent der Befragten mit Volksschulabschluss und Lehre sprechen sich für den gesetzlich verankerten Atomausstieg aus. Die Anhänger von CDU/CSU und FDP sind in der Atomfrage gespalten: Selbst 50 Prozent der CDU/CSU-Anhänger/innen und 49 Prozent der FDP-Wähler/innen erwarten von der künftigen Regierung, am Atomausstieg festzuhalten.
Dem Greenpeace-Energiekonzept „Klimaschutz: Plan B 2050“ zufolge können die Erneuerbaren Energien bis 2050 die komplette Stromversorgung in der Bundesrepublik übernehmen. Ein Ausstieg aus der Atomenergie ist bis 2015 möglich. Dabei bleibt eine sichere Stromversorgung durch inländische Stromproduktion jederzeit gewährleistet.
„Es geht um eine Systementscheidung: Entweder teurer, schmutziger Strom aus zentralen Großkraftwerken oder umweltfreundlicher, bezahlbarer Strom aus Erneuerbaren Energieträgern wie Sonne Wind und Wasser. Beides zusammen funktioniert jedoch nicht. Schon jetzt versperrt der im Überfluss vorhandene Atomstrom dem Strom aus Erneuerbaren Energien den Weg in die Stromnetze. So wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien blockiert und damit auch die Schaffung von Arbeitsplätzen“, so Edler.
Quelle: Greenpeace Deutschland
|
|
Vorheriger Artikel: Solartechnik in Thüringen und Sachsen-Anhalt Berlin | Nächster Artikel: Solar Millennium führt Technologie und Kraftwerksbau zusammen |
Lesen Sie hierzu auch ähnliche Artikel:
Umfrage: Mehrheit glaubt nicht, dass Atomausstieg zu höheren Strompreisen führt (14.07.2009)
Emnid-Umfrage: Deutsche fordern schärfere Atomaufsicht (16.08.2007)
Greenpeace: Energiegipfel muss Votum der Bevölkerung berücksichtigen (21.03.2013)
Mehrheit hält Stromversorgung auch ohne Atomkraft für gesichert (09.02.2009)
Deutsche wollen mehrheitlich am Atomausstieg festhalten (12.01.2007)
Laufzeitverlängerung: Jeden Tag zusätzlicher Profit von 1 bis 2,2 Millionen Euro pro Atomkraftwerk (12.10.2009)
Greenpeace: Erneuerbaren Energien droht Investitionslücke (18.03.2010)
Umfrage: Atomkraft wird von Bundesbürgern als Innovationsbremse bewertet (10.07.2009)
Umfrage: Große Mehrheit der Deutschen will das EEG behalten (19.10.2012)
Große Mehrheit sieht in Energieeffizienz Chance zum Kosten sparen (21.08.2006)
|
Newsarchiv
Mai 2019
April 2019
März 2019
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
|
|
|