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12.08.2009

Mal richtig abschalten!

„Mal richtig abschalten – Atomkraft: Nein Danke!“ Unter diesem Motto rufen Bürgerinitiativen und Umweltverbände zu einer Großdemonstration für den Ausstieg aus der Atomenergie am 5. September nach Berlin auf. Von überall her sollen sich Menschen in einem großen Treck auf den Weg nach Berlin machen – ob zu Fuß, auf dem Rad, dem Motorrad oder mit dem Traktor, so die Initiatoren. Zugespitzt werde die Debatte auf die Frage: Atomkraft oder Erneuerbare?

Die vier großen Stromkonzerne E.on, RWE, Vattenfall und EnBW wollen nach der Bundestagswahl den Weiterbetrieb der gefährlichen und unfallträchtigen Atomkraftwerke durchsetzen, befürchten die Initiatoren der Großdemonstration, ein Trägerkreis aus verschiedenen Bürgerinitiativen und Umweltverbänden wie beispielsweise IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., ROBIN WOOD e.V., der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., u.a. Es sei daher „höchste Zeit, auf die Straße zu gehen!“ 

Gegen die Pläne der Stromkonzerne, mit neuen politischen Mehrheiten die Laufzeiten der maroden Atom-Kraftwerke zu verlängern und den „völlig ungeeigneten“ Salzstock in Gorleben zum Atommülllager zu machen, erklärt Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.: „Mit dem Anti-Atom-Treck und der Demonstration am 5. September in Berlin werden wir ein starkes Zeichen gegen die Atomkraft setzen. Das Risiko von schweren Störfällen und die auch heute noch völlig ungelöste Lagerung des Atommülls müssen endlich zum Atomausstieg führen. Gorleben ist als Endlager für den anfallenden hochradioaktiven Atommüll nicht geeignet.“

Ausgangspunkt ist ein Treck der Bauern aus Gorleben, der am 30. August startet und über KONRAD, ASSE II und Morsleben nach Berlin führt, so die Veranstalter. Vor 30 Jahren sorgten die Bauern mit ihrem damaligen Treck nach Hannover unter dem Motto „Albrecht, wir kommen!“ schon einmal dafür, dass die Pläne der Atomwirtschaft durchkreuzt wurden. Zehntausende Menschen demonstrierten damals mit den Bauern in Hannover – in Harrisburg drohte der Super-Gau. Der damalige Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) musste eingestehen, dass der in Gorleben geplante riesige Atomkomplex, das Nukleare Entsorgungszentrum (NEZ), politisch nicht durchsetzbar war.

Monika Tietke von der Bäuerlichen Notgemeinschaft stellt fest: „Nirgendwo in der Welt funktioniert ein Endlager. Morsleben droht einzustürzen, die ASSE II säuft ab. Nach 30 Jahren trecken wir nach Berlin, damit die Atommüllproduktion endlich gestoppt wird. Provokant ist der Versuch des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel (SPD), trotz der Laugenzuflüsse den Salzstock Gorleben bei der Endlagersuche im Pool zu behalten.“

„GAU in Harrisburg, Super-Gau in Tschernobyl, zahlreiche schwere AKW-Unfälle, die nur um Haaresbreite an einer Atom-Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Damit muss endlich Schluss sein. Was wir brauchen sind umweltfreundliche Erneuerbare Energien. Am 5. September werden wir das E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW in Berlin laut und deutlich klar machen,“ kündigt Dirk Seifert von der Umweltorganisation ROBIN WOOD an.

Das Angebot und die Möglichkeiten sich einzubringen ist vielfältig, unterstreicht der Trägerkreis: So können für die Traktoren Patenschaften übernommen werden, Treckwagen für die Fahrt zum Brandenburger Tor gestaltet werden. Ortsschilder mit dem eignen Dorfnamen sollen gedruckt werden, damit spätestens auf der Demonstration deutlich wird: Menschen aus allen Teilen des Landes haben sich in Bewegung gesetzt. Mehr Informationen unter www.anti-atom-treck.de 

Trägerkreis: IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., ROBIN WOOD e.V., campact, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie, Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V., Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V., Bäuerliche Notgemeinschaft 

Der Trägerkreis geht davon aus, dass die gesamten Kosten für Infomaterialien wie Flyer, Plakate, Aufkleber, die Pressearbeit, die Bühne, die gesamte Logistik während der Demonstration und so einiges mehr über 120.000 Euro kosten werden. Daher sei man dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Spenden ist ganz einfach und auch online möglich (inkl. Sicherheitszertifikat). Oder auf das Spendenkonto des Trägerkreises: BI Lüchow-Dannenberg e.V., Kto. 46 766 302, BLZ: 430 609 67, GLS Gemeinschaftsbank eG 

Quelle: Anti-Atom-Treck

  

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