Prognosen sind gut - Erneuerbare Energien sind besser!
Prognosen sind immer so gut, wie die darin zugrunde gelegten Annahmen. Was aber, wenn diese veraltet oder gar noch nicht mal bekannt sind? Bei den Erneuerbaren Energien beispielsweise fehlen in frühen Szenarien der 1980er Jahre heute fest verankerte Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und Erdwärmenutzung. Deshalb wurden die meisten Prognosen deutlich von der Ausbaudynamik der Erneuerbaren Energien übertroffen. Das geht aus einem Gutachten der Agentur für Erneuerbare Energien hervor, das 50 der wichtigsten Szenarien für Deutschland, Europa und die Welt mit dem tatsächlich Erreichten vergleicht.
Das Gutachten führt ebenfalls Vorhersagen von Politikern und Verbänden auf. Beispielsweise die des Informationskreises Kernenergie, Erneuerbare Energien könnten nicht mehr als 4 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Tatsächlich tragen sie heute schon 15 Prozent bei. „Erneuerbare Energien dürfen nicht systematisch kleingerechnet werden“, kommentiert Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse des Gutachtens. „Von Prognosen hängen wichtige energiepolitische Weichenstellungen ab. Ob eine Technologie als vielversprechend eingeschätzt wird oder nicht, wirkt sich auf Investitionen und Forschungsanstrengungen aus. Das entscheidet auch darüber, welche Art der Energieversorgung wir in wenigen Jahren haben werden“, so Mayer.
Dem Gutachten zufolge fehlen in frühen Szenarien der 1980er Jahre heute fest verankerte Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und Erdwärmenutzung. Aber auch Prognosen neueren Datums sind nicht notwendigerweise treffsicher: Die im Jahr 2005 im Auftrag des Bundeswirtschafts¬ministeriums veröffentlichten Werte für 2030 wurden zum Teil schon zwei Jahre nach Erscheinen der Studie übertroffen.
„Prognosen sind immer so gut, wie die darin zugrunde gelegten Annahmen“, erklärt Jörg Mayer die Fehleinschätzungen vieler Studien. „Die Preise für Öl und Gas sind in den letzten Jahrzehnten deutlich schneller gestiegen als erwartet. Gleichzeitig sind die Erneuerbare-Energien-Technologien immer günstiger geworden. Diese Innovationsschübe wurden in der Vergangenheit immer wieder unterschätzt. Diese Irrtümer dürfen sich bei der Diskussion um eine vermeintliche Stromlücke nicht wiederholen“, fasst Mayer zusammen.
Erneuerbare Energien stellen laut Agentur für Erneuerbare Energien aktuell 9,7 Prozent am deutschen Endenergieverbrauch (237 TWh). Zum Stromverbrauch tragen sie 15 Prozent (91 TWh) bei, zum Wärmebedarf 8 Prozent (109 TWh) und im Bereich der Mobilität haben Biokraftstoffe einen Anteil von 6 Prozent.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien
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