Abu Dhabi wird Hauptsitz der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA)
Im Wettbewerb zwischen Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Österreich um den Sitz der neuen Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) ist eine gemeinsame Lösung gefunden worden. Abu Dhabi wird Sitz der IRENA Bonn wird Sitz des Innovations- und Technologiezentrums und Wien erhält ein Verbindungsbüro für Kontakte zur UN im Bereich Energie und zu anderen internationalen Institutionen.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel begrüßte die Dreierlösung als „fairen und sachgerechten Kompromiss“. „Ich bin sehr froh über diese Einigung. Eine Kampfabstimmung zwischen den Bewerberstädten hätte den fatalen Eindruck einer künstlich aufgeladenen Nord-Süd-Teilung hinterlassen. Der Kompromiss kombiniert die Stärken aller Bewerber in idealer Weise und gibt das richtige Signal: Gemeinsamkeit statt Teilung, Einigkeit macht stark.“
Gabriel, der sich selbst intensiv für eine Lösung eingesetzt hatte, die den Interessen der Bewerber entgegenkomme, sagte: „Die IRENA ist schon heute ein unglaublicher Erfolg für Deutschland. In den letzten 60 Jahren gab es keine derart erfolgreiche Initiative Deutschlands, denn in nur fünf Monaten sind mehr als 130 Staaten weltweit beigetreten. Diesen Erfolg Deutschlands wollten wir nicht durch eine Kampfabstimmung und die damit verbundenen Spaltungen gefährden. Gerade in der Aufbauphase brauchen wir alle Kraft. Deshalb war bei allen Delegationen spürbar, dass sie eine solche Kampfabstimmung verhindern und eine gemeinsame Lösung wollten.“
Mit der Ratifizierung der IRENA Satzung hatten die Vereinigten Arabischen Emirate das Angebot gemacht, ihre Hauptstadt Abu Dhabi zum Hauptsitz der IRENA zu machen. Verbunden damit war die Offerte, die IRENA bei realen, greifbaren Maßnahmen für die Entwicklungsländer durch die Gründung eines Stiftungsfonds mit einem Jahresbudget von bis zu 50 Millionen US-Dollar zu unterstützen. Die Startkosten von 136 Millionen Dollar wollen die Emirate ebenfalls übernehmen.
Nun ist es also entschieden: Das Hauptquartier der neuen Agentur für erneuerbare Energien geht an Abu Dahbi. Angesiedelt werden soll der Hauptsitz in Masdar City, einem der derzeit anspruchvollsten nachhaltigen städtebaulichen Entwicklungsprojekte der Welt. Es soll zur weltweit ersten CO2-neutralen, abfallfreien Stadt führen, die vollständig über erneuerbare Energiequellen versorgt wird.
In Bonn wird ein Innovations- und Technologiezentrum eingerichtet, in Wien ein Kontaktbüro zu den anderen UN-Energieorganisationen eröffnet, von denen viele bereits dort beheimatet sind. Deutschland wird in Bonn vier Millionen Euro für den Aufbau des Innovations- und Technologiezentrums bereitstellen und jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro. „Deutschland als Technologieführer behält damit maßgeblichen Einfluss auf die internationale Entwicklung der Erneuerbaren Energien“, sagte Gabriel.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
|