Vereinigte Arabischen Emirate ratifizieren als erste die IRENA-Satzung
Am 19. Juni 2009 schlossen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die Ratifizierung der Satzung der internationalen Agentur für erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency - IRENA) ab und signalisierten damit den 98 anderen Mitgliedsstaaten und der Welt insgesamt ihre Unterstützung und ihr Engagement, Lösungen für erneuerbare Energien in den Industrieländern ebenso wie in den Entwicklungsländern voranzutreiben. Die VAE haben offiziell angeboten, den Hauptsitz der IRENA in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, anzusiedeln, verbunden mit dem Angebot der Gründung eines Stiftungsfonds mit einem Jahresbudget von bis zu 50 Millionen US-Dollar.
Der Ratifizierungsprozess wurde per Erlass (Bundeserlass 37 des Monats Mai 2009) des Präsidenten der VAE, Seiner Hoheit Scheich Khalifa bin Zayed al Nahayn, abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Ratifikationsurkunde wurde am 19. Juni 2009 vom Botschafter der VAE in Berlin, Seiner Exzellenz Mohammed Ahmed Al Mahmoud, beim Bundesaußenministerium in Berlin hinterlegt. Somit sind die VAE das erste Land, das die Satzung der IRENA ratifiziert hat.
„Wir haben für unsere Anstrengungen für die IRENA und insbesondere für unser Angebot, den Hauptsitz der IRENA in Masdar City in Abu Dhabi zu beherbergen, von Ländern aus aller Welt enorme Unterstützung erfahren“, sagte Abdullah Bin Zayed Al Nahyan, Aussenminister der VAE. „Länder aus Europa, über Lateinamerika, Asien bis Afrika unterstützen die Einrichtung des permanenten Hauptsitzes der IRENA in den VAE, um auf diesem Wege dem gemeinsamen Ziel, erneuerbare Energien zugänglich, erschwinglich und für jedermann verfügbar zu machen, näher zu kommen. Viele sind der Meinung, dass es auch an der Zeit ist, eine internationale Agentur in dieser Region und in einem Land zu etablieren, das eine Brücke zwischen Industrie- und Entwicklungsländer darstellt und das der Sache der erneuerbaren Energien und des Klimawandels seine volle Unterstützung verspricht.“
Masdar City gilt als das derzeit anspruchvollste nachhaltige städtebauliche Entwicklungsprojekt der Welt. Es soll zur weltweit ersten CO2-neutralen, abfallfreien Stadt führen, die vollständig über erneuerbare Energiequellen versorgt wird. Masdar City gehört zur Masdar-Initiative von Abu Dhabi, einer facettenreichen Investition in die Entwicklung und Kommerzialisierung innovativer Technologien im Bereich erneuerbarer und nachhaltiger Energien und nachhaltiger Bauweise.
Im Rahmen des Angebots der VAE, die IRENA zu beherbergen, hat der Entwicklungsfonds von Abu Dhabi das beispiellose Angebot gemacht, die IRENA bei realen, greifbaren Maßnahmen für die Entwicklungsländer durch die Gründung eines Stiftungsfonds mit einem Jahresbudget von bis zu 50 Millionen US-Dollar zu unterstützen. Hiermit sollen ausschließlich von der IRENA gutgeheißene Entwicklungsprojekte für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern finanziert werden, wobei der Schwerpunkt auf kostengünstige und wartungsarme Verfahren gelegt wird, die dem Bedarf in den jeweiligen Ländern entsprechen.
„Die VAE engagieren sich, die Entwicklungsländer aktiv und dynamisch an der künftigen Entwicklung erneuerbarer Energien zu beteiligen. Wir sind der Auffassung, dass wir bestens positioniert sind, um diese Rolle zu übernehmen und das entsprechende Engagement aktiv umzusetzen. Unsere Welt in eine Zukunft erneuerbarer Energien zu führen bedarf mehr als der Führung und Teilnahme einiger Länder. Die VAE befinden sich in einer geografisch, politisch und wirtschaftlich einzigartigen Situation, die bestens geeignet ist, Industrie- und Entwicklungsländer zusammenzubringen und die Aufgaben der IRENA real umzusetzen“, sagte Abdullah bin Zayed al Nahyan.
Die Einrichtung des Hauptsitzes der IRENA in Abu Dhabis Masdar City, der weltweit ersten CO2-neutralen, abfallfreien Stadt, die vollständig über erneuerbare Energiequellen versorgt wird, würde die IRENA in den Mittelpunkt einer neuen innovativen, weltweiten Drehscheibe im Bereich erneuerbarer Energien stellen. Nach der Fertigstellung wird Masdar City über 1.500 Unternehmen beherbergen, u. a. General Electrics neues Ecomagination-Zentrum und einen Technologie-Cluster für Innovation im Bereich erneuerbarer Verfahren bilden.
Die VAE hätten bereits beträchtliche Ressourcen für die IRENA bereitgestellt, heißt es in der Pressemitteilung weiter; so wollen die VAE auf Dauer alle Betriebskosten des Amtssitzes übernehmen, eine großzügige, inflationsbereinigte Aufwandsentschädigung für die Durchführung von Konferenzen und unterstützende Dienstleistungen aufbringen und alle Einwanderungsgebühren übernehmen. Auf diese Weise würden die Jahresbeiträge der Signatarstaaten für das Wichtigste eingesetzt, nämlich für die personelle Ausstattung der Agentur und die Finanzierung ihrer Arbeitsprogramme, teilen die VAE mit.
Damit die IRENA sich vom ersten Tag an ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren kann, wollen die VAE ihre Unterstützung noch durch die Übernahme aller Kosten des Aufbaus und der Inbetriebnahme ergänzen. Dazu sollen nach Angaben der VAE die von der IRENA gewählte Möblierung, eine moderne ICT-Infrastruktur samt Support, eine E-Learning-Plattform, von der IRENA durchzuführenden Forschungsarbeiten, Betriebsdienstleistungen und der Umzug und die Unterbringung der IRENA Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter gehören. Das Engagement der VAE für die Einarbeitung und Inbetriebnahme der IRENA soll sich insgesamt auf über 136 Millionen US-Dollar belaufen, von denen Millionen US-Dollar in bar zur Verfügung stehen.
Die Entscheidung über den Standort des vorläufigen und letztlich endgültigen Hauptsitzes der IRENA wird am 29. Juni 2009 auf einer IRENA Konferenz in Sharm El Sheikh, Ägypten, auf der die anwesenden Mitgliedsstaaten ihre Stimme abgeben, getroffen.
Die IRENA wurde im Januar 2009 gegründet und umfasst 98 Mitgliedsstaaten aus den Industrie- und Entwicklungsländern. Die IRENA hat zum Ziel, sich zur treibenden Kraft zu entwickeln, die den schnellen Übergang zu einer weltweiten und nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Energien fördert. Als internationaler Fürsprecher erneuerbarer Energien wird die IRENA Industrie- und Entwicklungsländern praktischen Rat und Unterstützung bieten und helfen, die entsprechenden ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zu schaffen und die notwendigen Kapazitäten auszubauen. Die Agentur wird den Zugriff auf alle relevanten Informationen erleichtern und u. a. zuverlässige Daten zum Potenzial erneuerbarer Energien, optimale Praktiken, wirksame Finanzierungsmechanismen und Fachkompetenz auf dem neuesten Stand der Technik bieten.
Quelle: Regierung der Vereinten Arabischen Emirate
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