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12.05.2009

Q-Cells gibt Q1-Zahlen bekannt und kündigt personelle Veränderungen im Aufsichtsrat an

Die Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) hat den Bericht zum 31. März 2009 vorgelegt. Das Gesamtproduktionsvolumen lag demnach mit 154,4 MWp in etwa auf dem Niveau des Vorquartals (Q4 2008: 156,2 MWp) sowie deutlich oberhalb des Vorjahresquartals (Q1 2008: 117,2 MWp). Der Konzernumsatz des ersten Quartals nach Konsolidierung betrug 224,8 Millionen Euro und lag damit zirka 17 Prozent unterhalb des Vorjahresquartals (Q1 2008: 269,7 Millionen Euro). Für die Hauptversammlung am 18. Juni 2009 kündigt das Unternehmen zudem einen Wechsel im Aufsichtsrat an.

Mit 150,8 MWp machte die Produktion kristalliner Solarzellen den Großteil des gesamten Volumens aus. Die Produktion der vollkonsolidierten Dünnschichtbeteiligungen erreichte 3,6 MWp. Die Gesamtleistung in den ersten drei Monaten belief sich auf 282,2 Millionen Euro (Q1 2008: 264,5 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 14,7 Millionen Euro (Q1 2008: 58,9 Millionen Euro).

Das Kerngeschäft der Solarzellenproduktion konnte laut Q-Cells trotz der „schwierigen Situation aufgrund der starken Saisonalität zu Beginn des Jahres“ ein „deutlich positives operatives Ergebnis erwirtschaften“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei einem Umsatz von 238,1 Millionen Euro (Q1 2008: 269,0 Millionen Euro/Q4 2008: 250,1 Millionen Euro) und einer Gesamtleistung von 280,6 Millionen Euro betrug das EBIT 33,0 Millionen Euro (EBIT-Marge zirka 12 Prozent). 

Damit lagen sowohl das operative Ergebnis als auch die EBIT-Marge trotz des Umsatzrückgangs leicht über den Werten des vorangegangenen Quartals (Q4 2008: 31,9 Millionen Euro/11 Prozent), teilt Q-Cells mit. Das Periodenergebnis lag mit 18,9 Millionen Euro ebenfalls leicht oberhalb des Q4-Ergebnisses (15,9 Millionen Euro). Im Ergebnis des Zellenbereiches sind darüber hinaus Anlaufkosten des neuen Produktionsstandortes in Malaysia in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro enthalten. Der Umsatz des Zellbereiches enthält teilweise Verkäufe an das Projektgeschäft der Q-Cells International, die im Konzernumsatz konsolidiert wurden. 

Auch das Projektgeschäft der Q-Cells International sei im ersten Quartal mit einem Umsatz von 84,6 Millionen Euro erfolgreich in das Jahr 2009 gestartet. Der Erlös lag damit bereits fast auf Höhe des Gesamtjahres 2008 (91,9 Millionen Euro). Die Q-Cells International erwirtschaftete ein EBIT von 9 Millionen Euro und damit eine EBIT-Marge von zirka 10 Prozent.

Neben der Konsolidierung konzerninterner Umsätze und Ergebnisbeiträge hatten die Neuen Technologien einen wesentlichen Einfluss auf das operative Ergebnis des Konzerns. Insgesamt fiel bei den vollkonsolidierten Beteiligungen in den ersten drei Monaten ein operativer Verlust von 10,0 Millionen Euro an (Periodenergebnis -6,9 Millionen Euro). Das Beteiligungsergebnis der at-equity-konsolidierten Unternehmen (ohne REC) betrug -14,5 Millionen Euro, wozu in erster Linie eine Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der Solaria in Höhe von 9,4 Millionen Euro beitrug.

Der anteilige Ergebnisbeitrag der REC-Beteiligung belief sich Unternehmensangaben zufolge auf 4,7 Millionen Euro. Aufgrund des auch im ersten Quartals weiter gesunkenen Aktienkurses der REC wurde eine ergebniswirksame Abschreibung auf den Buchwert der REC in Höhe von 387,0 Millionen Euro vorgenommen (Buchwert der Beteiligung zum Ende Q1 2009: 668,5 Millionen Euro). Die (nicht liquiditätswirksamen) Abschreibungen auf die Beteiligungen an REC und Solaria führten zu einem Konzernfehlbetrag im ersten Quartal in Höhe von 391,9 Millionen Euro. Bereinigt um diese beiden außerordentlichen Abschreibungen erwirtschaftete die Q-Cells im ersten Quartal 2009 ein Periodenergebnis in Höhe von 4,5 Millionen Euro (Q1 2008 54,4 Millionen Euro; Q4 2008 34,9 Millionen Euro).

Mit dem Verkauf des REC-Anteils in der vergangenen Woche für zirka 530 Millionen Euro werde der Differenzbetrag zwischen Buchwert zum Ende des ersten Quartals 2009 und Verkaufserlös im zweiten Quartal ergebniswirksam abgeschrieben, teilt Q-Cells weiter mit. Durch den Mittelzufluss aus dem Verkauf konnte nicht nur die Finanzierung des Unternehmens sichergestellt werden, sondern auch die Eigenkapitalquote nach der Rückführung des Überbrückungskredites auf zirka 65 Prozent erhöht werden. Somit sei das Unternehmen weiterhin sehr stabil aufgestellt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Aufgrund des weiterhin unsicheren Marktumfeldes im Zusammenhang mit Finanzierungsrestriktionen insbesondere für größere Photovoltaik Anlagen sieht es das Unternehmen zurzeit als unverändert schwierig an, eine genaue Prognose für das Gesamtjahr abzugeben. Bei einem Produktionsvolumen von 600 bis 800 MWp (bislang 800 MWp bis 1 GWp) erscheine gegenwärtig ein Konzernumsatz zwischen 1,3 und 1,6 Milliarden Euro möglich (bisherige Zielsetzung 1,7 bis 2,1 Milliarden Euro), so Q-Cells. Das Projektgeschäft der Q-Cells International soll mit Installationen von mehr als 150 MWp (bislang: 100 bis 200 MWp) einen überproportionalen Beitrag zum Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr leisten. 

Mit der Veröffentlichung der Q1-Zahlen gab das Unternehmen zudem personelle Veränderungen im Aufsichtsrat bekannt: Demnach wählt die Hauptversammlung am 18. Juni 2009 aufgrund der im letzten Jahr erfolgten Rechtsformwandlung in eine SE einen neuen Aufsichtsrat. Dr. Thomas van Aubel, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender, sowie sein Stellvertreter, Dr. Dinnies J. von der Osten, werden für eine Wahl zum Aufsichtsrat nicht mehr zu Verfügung stehen. Beide wollen sich in Zukunft verstärkt ihren anderen Investments widmen.

Der Aufsichtsrat beabsichtige, sein langjähriges Mitglied Marcel Brenninkmeijer, Verwaltungspräsident der Good Energies AG, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden zu wählen. Außerdem sollen zwei erfahrene Industrie-Experten den Aufsichtsrat verstärken, namentlich Prof. Menno Harms, der für viele Jahre das Deutschlandgeschäft von Hewlett Packard leitete, und Andrew Lee, der bei Good Energies in der Projektfinanzierung tätig ist. Zusammen mit Marcel Brenninkmeijer und Richard Kauffman wird er damit das dritte von Good Energies nominierte Aufsichtsratsmitglied von Q-Cells. 

Der Wechsel im Aufsichtsrat spiegele die Absicht von Q-Cells und Good Energies wieder, in Zukunft noch stärker zusammenzuarbeiten, um die internationalen Wachstumsziele des Unternehmens auch im aktuellen, alle Marktteilnehmer herausfordernden Umfeld besser erreichen zu können, teilt Q-Cells mit. Good Energies wolle als langfristig orientierter Investor das persönliche Engagement bei Q-Cells somit weiter ausbauen.

Quelle: Q-Cells SE


  

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