centrotherm photovoltaics wächst 2008 kräftig - Weitere Ergebnissteigerung für 2009 geplant
„Wir bestätigen unser vorläufiges Ergebnis.“ Oliver M. Albrecht, Finanzvorstand der centrotherm photovoltaics AG (Blaubeuren), zeigt sich bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2008 mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. Der Umsatz des Technologie- und Dienstleistungsanbieters für die Herstellung von Solarsilizium und Solarzellen stieg 2008 von 166,2 Millionen Euro auf 374,7 Millionen Euro. Der Auftragsbestand belief sich Unternehmensangaben zufolge zum 31. Dezember 2008 auf 990,2 Millionen Euro. Daher geht der Vorstand auch für 2009 von einem deutlich zweistelligen Wachstum aus.
Auch das operative Ergebnis (EBIT) wurde mehr als verdoppelt und belief sich – ohne Berücksichtigung der Kaufpreiseffekte aus den Akquisitionen – auf 55,7 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung dieser Effekte betrug das EBIT 43,5 Millionen Euro (Vorjahr: 21,1 Millionen Euro). Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte) stieg auf 57,5 Millionen Euro (Vorjahr: 21,5 Millionen Euro) und die EBITDA-Marge* auf 15,3 Prozent (Vorjahr: 12,9 Prozent). Die EBIT-Marge* ohne Effekte aus den Akquisitionen (Kaufpreisallokationen) liegt bei 14,9 Prozent (Vorjahr: 12,7 Prozent) und bei 11,6 Prozent inklusive dieser Effekte.
„Alle Wachstumsziele, die wir uns für 2008 vorgenommen hatten, haben wir erreicht“, betont Robert M. Hartung, Sprecher des Vorstandes der centrotherm photovoltaics. „Es gibt aber weitere Gründe, warum das zurückliegende Geschäftsjahr trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise für uns ein erfolgreiches Jahr war. Durch die Akquisitionen einiger Spezialanbieter konnten wir unsere Strategie, Schlüsselequipment und -technologie in den Konzern zu integrieren, konsequent umsetzen, uns den Zugriff auf Schlüsseltechnologien sichern und weltweit anerkannte Technologen für uns gewinnen.“
centrotherm photovoltaics verfügt demnach über eine eigene, integrierte Forschung und Entwicklung für die Produktion von Silizium, kristallinen Solarzellen und CIGS-Dünnschichtmodulen. 2008 wurden sämtliche F&E-Aktivitäten konzernweit restrukturiert und gebündelt. Durch kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit sollen weitere Effizienzsteigerungen bei der Produktion erreicht werden. Robert M. Hartung: „Alle unsere Aktivitäten, ob Akquisitionen, der Bau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in Blaubeuren oder die Kooperationen mit den weltweit führenden Forschungseinrichtungen in der Photovoltaik dienen unserem Ziel, die Watt Peak-Preise zu reduzieren, um Solarstrom wettbewerbsfähig mit den fossilen Energieträgern zu machen. Diesem Ziel sind wir 2008 einen entscheidenden Schritt näher gekommen.“
Neben den Übernahmen verschiedener Spezialanbieter hat centrotherm photovoltaics im Berichtszeitraum internationale Service- und Vertriebsstandorte in Taiwan, den USA und Italien gegründet. Nordamerika dürfte sich nach Einschätzung des Unternehmens künftig zu einem der größten Märkte für Photovoltaik entwickeln. Das Anfang 2009 in den USA verabschiedete Konjunkturpaket enthält unter anderem Maßnahmen, die der Förderung von Solarprojekten zugute kommen. Aber auch China gewinnt für die centrotherm photovoltaics AG an Attraktivität: Das chinesische Finanzministerium plant die Subventionen für Photovoltaik Anlagen drastisch anzuheben. Anders als in Europa sollen die Gelder nicht pro produziertem, sondern pro installiertem Watt fließen, wodurch vor allem die Installation neuer Anlagen günstiger wird. Dank der starken Marktposition in China habe man gute Chancen, von diesen Maßnahmen zu profitieren, so die centrotherm photovoltaics, denn zum Kundenstamm des Unternehmens gehörten namhafte chinesische Solarzellen Hersteller.
Der Auftragsbestand belief sich Unternehmensangaben zufolge zum 31. Dezember 2008 auf 990,2 Millionen Euro (Vorjahr: 462,7 Millionen Euro). Davon würden derzeit bereits rund 20 Prozent abgearbeitet. Etwa 60 Prozent der Aufträge sollen voraussichtlich 2009 realisiert werden und seien daher im aktuellen Geschäftsjahr umsatz- und ergebniswirksam.
Oliver M. Albrecht: „Aufgrund unseres hohen Auftragsbestandes gehen wir auch für 2009 von einem deutlich zweistelligen Wachstum aus und erwarten trotz des schwierigen Marktumfeldes einen Umsatz von 500 bis 550 Millionen Euro. Gleichzeitig wollen wir unser EBITDA weiter steigern.“ Derzeit registriert centrotherm photovoltaics vor allem Investitionen in Technologie und Equipment für die Siliziumproduktion. Kunden investierten jetzt, um bei Projektlaufzeiten von bis zu 36 Monaten – für die Errichtung einer Siliziumfabrik – vom langfristig positiven Trend in der Photovoltaik zu profitieren, so die Erfahrung des Unternehmens. Auch im Dünnschichtbereich sieht centrotherm photovoltaics für 2009 und 2010 positive Signale.
In der Siliziumproduktion habe man im März 2009 einen weiteren Meilenstein erreicht und mit „First Silicon Out“ die Leistungsfähigkeit ihrer Siliziumreaktoren bestätigt, so das Blaubeurer Unternehmen weiter. Am Produktionsstandort von Asia Silicon (Qinghai) Co., Ltd. hat die centrotherm photovoltaics erfolgreich sein erstes Polysilizium-Equipment in Betrieb genommen und erstmals Silizium produziert. 2006 hatte das Unternehmen begonnen, sich breiter aufzustellen und den Geschäftsbereich Solarsilizium, in dem Technologie und Dienstleistungen für die Produktion von Solarsilizium angeboten werden, zusätzlich zum Kerngeschäft Solarzelle auszubauen.
Das Geschäftsjahr 2009 ist nach Unternehmensangaben gut angelaufen: In den ersten drei Monaten hat centrotherm photovoltaics Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 390 Millionen Euro aus Asien und Europa unterzeichnet. „Unsere komfortable Liquiditätssituation macht es möglich, unser Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren“, sagt Oliver M. Albrecht. „Wir werden uns auch künftig darauf konzentrieren, Solarenergie wettbewerbsfähig zu machen, indem wir durch Innovationen bei Technologie und Produktionsprozessen Kostensenkungspotenziale heben.“
*Alle Margen bezogen auf den Umsatz
Der Geschäftsbericht steht zum Download unter www.centrotherm.de im Investor Relations-Bereich bereit.
Quelle: centrotherm photovoltaics AG
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