Solarbundesliga: Höchste Solardichte je Einwohner derzeit in Norddeutschland
Der Norden greift an: Mit mehr als 1,8 Kilowatt Fotovoltaik Strom je Einwohner/in hat sich das schleswig-holsteinische Frestedt in der Zwischenwertung zum Jahreswechsel an die Spitze der Solarbundesliga gesetzt. Mit 808 Punkten hat der 386-Seelen-Ort den Rekordmeister, die bayerische Kommune Rettenbach am Auerberg (787 Punkte), auf den zweiten Platz verwiesen. „Zur deutschen Meisterschaft im Sommer wird es nun besonders spannend“, sagt Andreas Witt, Redakteur der Fachzeitschrift Solarthemen, eine der Organisatoren der Solarbundesliga.
Auf den dritten Rang kam die bayerische Gemeinde Gollhofen (725 Punkte). Organisiert wird der Wettstreit der Kommunen um die höchste Solardichte je Einwohner von der Fachzeitschrift Solarthemen und der Deutschen Umwelthilfe. „Wir freuen uns, dass nun auch der Norden aktiver in den Solarsport einsteigt“, sagt Robert Spreter, Leiter des Bereichs Kommunaler Umweltschutz bei der Deutschen Umwelthilfe. Bislang ist die Solarbundesliga vor allem in den südlichen Bundesländern beliebt.
Allerdings sei auch in Norddeutschland die Solarenergie sehr gut einzusetzen, weiß Jens Rohde, der stellvertretende Bürgermeister von Frestedt. Er selbst betreibt Fotovoltaik Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 1.100 Kilowatt. „Mehr als 1.000 Kilowattstunden je Kilowatt erwirtschaften wir bei uns mit guten Anlagen“, erklärt Rohde. Und auf einer besonderen Anlage die er auf einem selbstdrehenden Dach installiert hat, einem sogenannten „Sündreyer“, sei es sogar noch mehr.
Vor allem die Landwirte in seiner Kommune setzen auf die Sonne So kommt Frestedt auf die beachtliche Leistung von 712 Kilowatt – das macht je Einwohner mehr als 1,8 Kilowatt. Und bis zum Sommer, versichert Rohde, wollen die Schleswig-Holsteiner noch zulegen. Ob es damit für die Meisterschaft im Sommer reicht, ist dennoch ungewiss. Denn auch der Rettenbacher Solarbeautragte Rainer Friedl kündigte gegenüber den Solarthemen an, man werde sich nicht geschlagen geben.
„Zur deutschen Meisterschaft im Sommer wird es nun besonders spannend“, sagt Solarthemen-Redakteur Andreas Witt: „Auf den Spitzenplätzen ist es eng, jeder kann noch den Titel in der bis zum 1. Juni laufenden Saison holen.“ Und auch weitere Kommunen können sich jederzeit beteiligen. Zum Jahreswechsel waren bereits 1.151 deutsche Städte und Gemeinde und zusätzlich 643 Dörfer und Ortsteile in der Solarbundesliga gelistet.
Alle Gemeinden können sich am „Solarsport“ beteiligen. Sie müssen lediglich drei Zahlen ermitteln: die Einwohner/innenzahl, die insgesamt installierte Leistung der Solarstromanlagen und die Gesamtfläche aller Solarwärmeanlagen. Anmelden kann die Kommune jeder, der sich aktiv um diese Zahlen kümmert, wie Solarvereine, Agendagruppen, Handwerksverbände, Lokalzeitungen und Bürgermeister.
„Große Kommunen haben allerdings gegen die kleinen kaum eine Chance“, sagt Witt. Daher wird die Meisterschaft in der vom Bundesumweltministerium geförderten Solarbundesliga auch in unterschiedlichen Größenklassen ausgespielt. Bei den Großstädten konnte die Stadt Ulm die Herbstmeisterschaft mit 49 Punkten für sich vor Ingolstadt (42 Punkte) und Freiburg (ebenfalls 42 Punkte) entscheiden. Die Mittelstädte führt das bayerische Vilsbiburg (141 Punkte) vor den beiden baden-württembergischen Kommunen Rheinau (131 Punkte) und Neckarsulm (125 Punkte) an. Auf den Plätzen 1 bis 3 unter den Kleinstädten mit mindestens 1.000 Einwohnern liegen die bayerischen Gemeinden Kastl (561 Punkte), Engelsberg (474 Punkte) und Wildsteig (447 Punkte).
Alle Platzierungen – auch in den jeweiligen Bundesländern – und weitere Informationen sind aktuell im Internet zu finden unter www.solarbundesliga.de.
Quelle: Solarbundesliga
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