USA: Fotovoltaik-Boom erwartet
Kurz vor der Sommerpause hat am vergangenen Freitag das Repräsentantenhaus des US-Kongresses noch zwei Gesetzesentwürfe verabschiedet, die nach Ansicht der Solarindustrie einen großen Einfluss auf die Entwicklung des US-Markts für regenerative Energien bedeuten könnten. Die beiden beschlossenen Teil-Energiesteuer-Gesetze (HR969 und HR2776) im Rahmen der Energy Bill sehen u.a. eine Verlängerung der Steuergutschriften (tax credits) für gewerbliche Solaranlagen in Höhe von 30 Prozent um acht Jahre bis 2016 vor. Zudem sollen in den USA bis zu 2,4 Milliarden US-Dollar für die Solarförderung bereitgestellt werden.
Für private Haushalte wird es keine Verlängerung geben, dafür aber die Aufhebung der Förderungs-Obergrenze von maximal 2.000 US-Dollar. Das im Vorfeld umstrittene Ausbauziel, bis zum Jahr 2020 den Stromanteil aus erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz in den USA auf 20 Prozent anzuheben, wurde im Beschluss letztlich auf 15 Prozent reduziert (mind. 11 Prozent aus regenerativen Energien, maximal 4 Prozent Energieeffizienz).
Der US-Solarindustrieverband SEIA (Solar Energy Industries Association) erwartet, dass durch die neuen Steuergesetze die Solarenergie innerhalb von acht Jahren rund 50 Prozent der neu installierten Stromversorgung in den USA ausmachen wird und viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Änderungen der Steuergesetze wurden im Repräsentantenhaus mit 241 zu 172 Stimmen angenommen, nur lediglich 26 Republikaner haben ihre Stimmen dazu abgegeben. Der Republikaner Ralph Hall sprach im Vorfeld von einem regelrechten Krieg, der gegen die fossilen Energieträger ausgetragen würde. Die US-Energieversorger befürchten durch das Ausbauziel der erneuerbaren Energien gleichzeitig einen Anstieg der Strompreise.
Nancy Pelosi, Sprecherin des House of Representatives, indessen begrüßte die Chance, dass mit den neuen Gesetzen nun Millionen von Energie-Dollars nicht mehr in den Mittleren Osten, sondern vor dem Hintergrund einer stärkeren Unabhängigkeit nun verstärkt auch in die USA selbst fließen könnten. Die endgültige Energy Bill soll nach der Sommerpause im Herbst noch weiter diskutiert werden und u.a. auch neue Regelungen zum Ausbau von Biokraftstoffen und energieeffiziente Autos beinhalten.
Quelle: IWR
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