Deutschland bei Fotovoltaik & Co führend
In den kommenden 25 Jahren wird sich die Stromproduktion verdoppeln, prophezeit der International Energy Outlook 2006. Vor diesem Hintergrund erwarten Expertinnen und Experten, dass die Erzeugung von Elektrizität aus erneuerbaren Quellen um 57 Prozent steigen wird. Bereits heute ist eine Industrie entstanden, die weltweit in nur sieben Jahren ihre Umsätze von 30 auf 60 Milliarden Euro verdoppelt hat. Bis 2020 soll dieser Markt sogar auf 400 Milliarden Euro explodieren.
Deutschland ist gleich in mehreren Bereichen – Wind-, Solar- und Bioenergie – „Weltmeister“ und profitiert hiervon durch eine hohe Beschäftigung. Bis 2020 sollen hier nochmals rund 130.000 Arbeitsplätze hinzukommen, die die Gesamtzahl auf 300.000 erhöht.
Das derzeit weltweit größte Solarkraftwerk, das mit einer Peakleistung von zwölf Megawatt (MW) Strom produziert, steht seit Mitte 2006 auf Gut Erlasee bei Arnstein in Bayern. In Brandis, östlich von Leipzig wurden die Bauarbeiten für 550.000 Solarmodule begonnen, die im Solarpark „Waldpolenz“ ab 2009 rund 40 MW erzeugen sollen.
Die bisher größte Fotovoltaik Anlage mit einer Leistung von fünf MWpeak, die bisher auf einem Dach errichtet wurde, wird in Bürstadt im südlichen Hessen betrieben. Auf dem Dach einer gewaltigen Logistikhalle der Firma tts wurden über 30.000 Solarmodule installiert, die etwa 12 Prozent der benötigten Strommenge Bürstadts erzeugen. Neue Technologien, wie die Dünnschichtsolarzelle, gewinnen weiter an Bedeutung, insbesondere weil sie die Anlagenkosten reduzieren.
Nach einem Report des Journal of Geophysical Research gibt es weltweit ein Potenzial von 72 Millionen Gigawatt Windenergie, das entspricht dem fünffachen globalen Energieverbrauch von 2002. Derzeit besitzt Deutschland noch die Führungsrolle in der Windenergie, doch könnte es schon bald von China, das heute bereits führend in der Verbreitung von solarthermischen Systemen ist, überholt werden. Diese starke Position Chinas drückt schon jetzt deutlich auf die Preise von Windkraftanlagen, die tendenziell immer größer und immer häufiger auf See (offshore) errichtet werden.
Deutschlands führende Position insbesondere bei der Windenergie und bei der Fotovoltaik sei auch auf die intensive und erfolgreiche Normungs- und Standardisierungsarbeit der Industrie zurückzuführen, so der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik VDE. Sie habe in großem Maße mit zur Akzeptanz und Verbreitung dieser Technologie beigetragen und stelle den Schutz vor einer elektrischen Gefährdung sicher. „Die Fotovoltaik Industrie in Deutschland verdankt ihre exzellente Position auf dem Weltmarkt mitunter der Normung. Durch hohe Fotovoltaik Standards kann sie sie festigen und noch weiter ausbauen“, so Arno Bergmann, Normungsexperte beim VDE.
Quelle: Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik VDE
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