Donau-Universität Krems: Schwerpunkt der Energieeinsparung im Altbau
Das Department für Bauen und Umwelt an der Donau-Universität Krems hat in Zusammenarbeit mit der Plattform Architekturpolitik und Baukultur erstmals einen Baukulturreport für Österreich verfasst. Bildungs- und Kulturministerin Claudia Schmied präsentierte den Bericht am 9. Juli 2007 mit dem Ziel „Baukultur stärker in der Öffentlichkeit zu verankern“. Die Donau-Universität Krems erhob die ökologische Nachhaltigkeit am Bau. Das Ergebnis sind hohe Vorgaben an die Regierung.
Die klimatischen Bedingungen in Österreich werden sich innerhalb der nächsten 100 Jahre entscheidend ändern. Bereits heute gelte es, dieses Wissen um die energetischen Bedingungen beim Gebäudeentwurf und -erhalt zu berücksichtigen, heißt es im 500 Seiten starken Baukulturreport 2006 zum Thema nachhaltiges Bauen, der am vergangenen Montag im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde.
Der Grundsatz für politische Maßnahmen zu energieeffizienten Gebäuden müsse lauten: „Erst den Verbrauch drastisch reduzieren und dann den verbleibenden Restenergiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern decken“, erklärt Studienautorin DI Renate Hammer von der Donau-Universität Krems.
Moderne Gebäude können heute zehn Mal energiesparender sein als Altbauten. Da der Wohnungsbestand in Österreich jährlich nur um etwa ein Prozent zunimmt, müsse der Schwerpunkt der Energieeinsparung im Altbau liegen, lauten die Empfehlungen der Donau-Universität Krems weiter. Das wichtigste Instrument dazu sei die Wohnbauförderung. „Hier ist jedoch noch immer keine ausreichend starke Förderung der Sanierung erkennbar“, bedauert Hammer.
Einen weiteren wesentlichen Faktor im Zusammenhang von Klimaschutz und Baukultur sehen die WissenschaftlerInnen der Donau-Universität Krems in der Reduzierung von emissionssteigernden Strukturen. Solche finde man etwa im Verkehrssektor, der bei den CO2 Emissionen die größten Steigerungsraten verzeichne. Ein direkter Zusammenhang zwischen Verkehrssteigerung und räumlichen Baustrukturen besteht durch freistehende Einfamilienhäuser. Diese machen rund die Hälfte aller neu errichteten Wohnungen in Österreich aus und bedingen 87 Prozent des Flächenverbrauchs für neue Straßen. „Das damit einhergehende Verkehrsaufkommen liegt auf der Hand“, sagt Hammer und fordert daher weniger Subventionen durch die öffentliche Hand für Bauweisen, die Emissionen steigern.
Um die Baukultur zu unterstützen, hat Ministerin Schmied bereits erste Ziele gesetzt. Unter anderem soll 2008 vom Bundesministerium erstmals ein Award für Baukultur (von realisierten Bauten) vergeben werden. Für den Preis ist eine Dotierung von 5.500 Euro vorgesehen.
Nähere Informationen zu den Programmen des Departments für Bauen und Umwelt unter www.donau-uni.ac.at/bau
Quelle: Donau-Universität Krems
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