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01.02.2006

A, B, C, D oder E?

„Energie-Effizienz” lautet derzeit eines der beliebtesten Zauberwörter bei Politikern jeglicher Couleur. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien gilt die effizientere Nutzung von Energie als eines der wichtigsten Instrumente bundesrepublikanischer Energiepolitik. Nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ plädiert zum Beispiel Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) für konsequente Energieeinsparung auch im privaten Bereich. Wie aber können ...

... Lisa und Otto Normalverbraucher effizienter mit der teurer werdenden Energie umgehen? Zum Beispiel – so glauben sie –, indem sie beim Neukauf eines Hausgeräts auf die Auszeichnung mit dem Eurolabel achten. Dieser vor über zehn Jahren eingeführte bunte Aufkleber gibt mittels einer Skala von A bis G Auskunft über die Energieeffizienz eines Geräts. Sollte er jedenfalls.

Tut er aber nicht – oder nicht mehr ausreichend, findet Klaus Michael vom Niedrig-Energie-Institut (NEI) in Detmold. Er hält das aufgrund der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung eingeführte Eurolabel für „völlig überholt“. So hat zum Beispiel die stetige Entwicklung bei den Kühlschränken dazu geführt, dass es mittlerweile dreierlei A-Klassifizierungen gibt: A, A+ und A++. Das bedeutet, dass ein mit A ausgezeichneter Kühlschrank eigentlich „nur“ drittklassig ist, da die Topp-Geräte A++ haben. Wer gar glaubt, ein mit B gekennzeichnetes Gerät sei zwar nicht das Allersparsamste, aber im Vergleich zur Gesamtskala (bis G) ja immerhin noch im weit oberen Bereich, irrt sich dann gewaltig.

Immerhin gibt es laut NEI mittlerweile 90 Kühl- und Gefriergeräte der A++-Klasse, gar 485 der A+-Klasse, so dass die 1 147 „nur“ A-Modelle eigentlich keinerlei Aussagekraft mehr haben. Ganz anders dagegen die Situation bei den Wäschetrocknern. Ist ein Wäschetrockner mit A gekennzeichnet, ist das eine hervorragende Auszeichnung. Von diesen bisher meist nur in der C-Klasse vertretenen Stromfressern haben es mittlerweile immerhin sechs in die A-Klasse und einer in die B-Klasse geschafft. Die Verwirrung ums „bunte Bapperl" ist damit perfekt!

Bei den Waschmaschinen beobachtet Klaus Michael vom NEI dagegen ein anderes problematisches Phänomen: Zwar nehme die Qualität vieler Spitzen- und Mittelklassegeräte weiter zu, zugleich aber werde für Haushalte mit kleinem Budget gezielt ein Niedrigpreis-Sortiment aufgebaut, bei der teils veraltete Technik „verramscht“ würde. So könnte sich das günstige „Starterset“ dann gerade für junge Familien mit hohem Waschaufkommen als teure Lösung erweisen.

Einige Importeure verzichten sogar immer wieder mal ganz auf die Kennzeichnung. Und jüngst erst hat sich die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) mit zwei Musterklagen und einem Ultimatum gegen die Elektromärkte „Media Markt“ und „Saturn“ durchgesetzt. Bei Testbesuchen waren vorher systematische Verstöße gegen die korrekte Energieverbrauchskennzeichnung von Haushaltsgeräten festgestellt worden.

Das Detmolder Niedrig-Energie-Institut (NEI) hat angesichts der Kennzeichnungsverwirrung deshalb auch für 2005/2006 eine Broschüre über besonders sparsame Haushaltsgeräte herausgegeben. Sie enthält 16 Seiten Hitlisten der sparsamsten, aktuell lieferbaren Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen sowie Waschtrockner und Wäschetrockner. Unter www.spargeraete.de kann die Liste auch online eingesehen werden. Informationen dazu gibt es außerdem beim Bund der Energieverbraucher.

Quelle: Niedrig-Energie-Institut (NEI) Detmold, Bund der Energieverbraucher, BMU

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de





  

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