Artikel vom 09.01.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Energy payback Wie der Bund der Energieverbraucher meldet, haben Fotovoltaikanlagen nach 2,6 bis 4,4 Jahren so viel Strom erzeugt, wie zu ihrer Herstellung erforderlich war. Das belegt eine neue Studie der Ruhr-Universität Bochum und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft München. Betrachtet man sogar nur die Module ... ... so liegen einige Typen bereits heute bei Energierücklaufzeiten von nur einem Jahr. Die vergleichsweise längeren Rücklaufzeiten errechnen sich nämlich unter anderem aus einem als eher „realitätsfern“ definierten Studienfaktor. Für die Studie wurde angenommen, dass die Wechselrichter der Fotovoltaikanlagen alle fünf Jahre ausgetauscht würden. Wird dieser Rechenfaktor zugrunde gelegt, schlagen Wechselrichter mit rund einem Drittel des gesamten Energieaufwandes zu Buche. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die energetische Amortisation. Bereits 2004 wies der Bund der Energieverbraucher (BdE) darauf hin, dass es sich bei der Aussage, die Fotovoltaik würde für ihre Herstellung mehr Energie verbrauchen, als sie während ihrer Lebensdauer einbringt, um eine Legende handelt. Selbst Kritiker wie ExxonMobil, so der BdE, gäben mittlerweile zu, dass eine Fotovoltaikanlage in zwei Jahren die Energiemenge produziert hat, die für ihre Herstellung notwendig war. Die Legende selbst stammt möglicherweise aus den 1960er Jahren, als die Herstellung eines Fotovoltaik Moduls noch nahezu astronomische Summen verschlang, vermutet der BdE. Inzwischen aber sind die Module Massenartikel und entsprechend haben sich die Relationen geändert. Im Moment geht man davon aus, dass ein Fotovoltaik Modul im Laufe seiner Lebenszeit 15-mal so viel Energie erzeugt, wie für die Herstellung der Anlage vonnöten war. Dazu kommt, dass die aus der Sonne gewinnbare Energie sich quasi nicht verbraucht, jedenfalls nicht in einem für Menschen vorstellbaren Zeitraum. Bis zum 16.000-fachen des Weltenergiebedarfs schickt uns die Sonne jeden Tag aufs Neue. Jeder Deutsche könnte allein von der Menge, die die Sonne pro Jahr auf einen Quadratmeter Deutschland schickt, ein Jahr lang seinen Energiebedarf decken. Der häufig als Referenz herangezogene Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerks zum Beispiel hinkt in diesem Zusammenhang, weist der BdE hin. Zwar erzeuge ein Kohlekraftwerk eine große Menge an Energie, tatsächlich aber eben auf sehr ineffiziente Weise. Nur etwa ein Drittel der über Jahrmillionen in der Kohle gespeicherten Energie wird durch Verbrennung in Strom verwandelt, der Rest ist Abwärme. Und: Diese Energieform ist endlich. Wir verbrauchen sie, indem wir sie verbrennen. Und was weg ist, ist weg. Die Sonne dagegen steht uns – auch wenn wir sie nutzen – weiterhin zur Verfügung. Und sie steht außerdem jedem zur Verfügung. Ob in Südafrika, Nepal, Paraguay, Deutschland oder Kaukasien. Wir sollten das nutzen. Quelle: Bund der Energieverbraucher Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de |