Artikel vom 24.04.2013, Druckdatum 15.11.2024 | |
Immer mehr Studiengänge auf dem Gebiet der Erneuerbaren Insgesamt 288 Studiengänge (2012: 280) im Bereich Erneuerbare Energien bieten die deutschen Universitäten und Fachhochschulen derzeit an, was etwa zwei Prozent aller laufenden Studiengänge entspricht. Dabei nimmt Nordrhein-Westfalen mit 43 Studiengängen in absoluten Zahlen eine Führungsrolle ein. Auch Niedersachsen und Baden-Württemberg legen mit jeweils über 30 Studiengängen einen wichtigen Grundstein für den Ausbau von Lehre und Forschung im Bereich Erneuerbare Energien. In Schleswig-Holstein ist inzwischen jeder fünfundzwanzigste Studiengang den Erneuerbaren Energien zuzuordnen. Die Energiewende beschäftigt den Forschernachwuchs in Deutschland. Das zeigt der diesjährige Wettbewerb „Jugend forscht“, der nach dem Abschluss der Landeswettbewerbe nun auf Bundesebene in die entscheidende Phase geht. Unter den mehr als 100 Landessiegern, die vom 30. Mai bis 2. Juni in Leverkusen beim Bundeswettbewerb an den Start gehen, sind gleich mehrere interessante Projekte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien vertreten, darunter Offshore-Windkraft, Solarenergie und die Energiegewinnung aus Biomasse „Die Erneuerbaren Energien beflügeln gute Ideen zur Nutzung sauberer Technologien“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien“, Philipp Vohrer. „Für den Umbau unserer Energieversorgung brauchen wir innovative Ideen, die dann entwickelt und umgesetzt werden müssen. Die Projekte der jungen Forscher bilden dafür einen reichen Fundus.“ Die für den Bundesentscheid qualifizierten Gewinner-Beiträge im Bereich der Erneuerbaren Energien haben häufig einen interdisziplinären Aspekt. So befassen sich die Physik-Landessieger aus Mecklenburg-Vorpommern, Liam Kreutschmann (18) und Carlo Michael Maßmann (18), mit der Vereinbarkeit von Natur und Technik. Ihnen geht es um die Verbesserung sogenannter Blasenschleiersysteme, mit denen der Lärm beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen gemindert werden kann, was den geräuschempfindlichen Schweinswalen entgegenkommt. Auf dem Meeresboden und in verschiedenen Höhen werden bis zur Wasseroberfläche Rohrringe mit Düsen um die Pfähle der Windräder installiert. Durch Druckluft wird dann ein Blasenschleier erzeugt, der die Ausbreitung des Schalls verhindert. Kern des Schülerprojektes ist es, in einem Modellversuch herauszufinden, durch welche Luftblasengröße die beste Minimierung der Schallemissionen ermöglicht wird. Dem Thema intelligentes Stromnetz widmet sich der Landessieger Technik aus Hessen, Julian Reitz (19). Er entwickelte ein Verfahren zur Optimierung von Photovoltaik Anlagen in privaten Haushalten. Durch den automatischen Ausgleich von Spannungsunterschieden, den sogenannten Schieflastausgleich, erhöht das System die Lebensdauer und Effizienz der Solaranlagen. Stark vertreten ist im diesjährigen Bundeswettbewerb die Bioenergie, so die Gewinnung von Biogas. Ziel der Arbeit von René Wurst (17) und Kira Behm (17) aus Baden-Württemberg ist es, pflanzliche Abfallstoffe energetisch möglichst effizient zu verwerten, um z.B. die Energieausbeute einer Biogasanlage zu optimieren. Rohstoffe für die Energiegewinnung sind Rübenschnitzel oder Grassilage. Übrigens eröffnen die Erneuerbaren Energien nicht nur den Bewerbern des Nachwuchswettbewerbs „Jugend forscht“ viele Berufsperspektiven. Insgesamt 288 Studiengänge (2012: 280) im Bereich Erneuerbare Energien bieten die deutschen Universitäten und Fachhochschulen derzeit an, was etwa zwei Prozent aller laufenden Studiengänge entspricht. Dabei nimmt Nordrhein-Westfalen mit 43 Studiengängen in absoluten Zahlen eine Führungsrolle ein. Auch Niedersachsen und Baden-Württemberg legen mit jeweils über 30 Studiengängen einen wichtigen Grundstein für den Ausbau von Lehre und Forschung im Bereich Erneuerbare Energien. In Schleswig-Holstein ist inzwischen jeder fünfundzwanzigste Studiengang den Erneuerbaren Energien zuzuordnen. „Die Branche der Erneuerbaren Energien zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Tätigkeiten und entsprechend erforderliche Qualifikationen aus. Vom Meteorologen, der an noch genaueren Vorhersagen für die Wind- und Solarbranche arbeitet, über die Agraringenieurin, die an der Züchtung verbesserter Energiepflanzen vom Acker forscht, bis hin zu Servicetechnikern und Computerspezialistin reicht die Nachfrage quer durch die Branchen“, so Vohrer. Indiz für die Innovationskraft der Erneuerbare-Energien-Branche ist auch die stark zunehmende Zahl an Patentanmeldungen. Laut Angaben des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) kletterte 2011 im Bereich der Erneuerbaren Energien die Zahl der Patentanmeldungen in Deutschland auf mehr als 2.000, nach 800 im Jahr 2008 und knapp 400 im Jahr 2005. Fast die Hälfte der Erfindungen wurde auf dem Gebiet der Solartechnik registriert; im Bereich Windkraftmaschinen erfasste das DPMA 726 Patentanmeldungen. Weitere Informationen zur Verbreitung von Studiengängen im Bereich Erneuerbare Energien im AEE-Bundesländerportal föderal-erneuerbar im Menüpunkt Übersicht unter der Kategorie Forschung: www.foederal-erneuerbar.de Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien |