Artikel vom 23.02.2013, Druckdatum 15.11.2024

Studie widerlegt Mär von zu hohen deutschen Industrie-Strompreisen

FDP und CDU werden nicht müde, immer wieder vor den viel zu hohen Industriestrompreisen in Deutschland zu warnen. Deshalb müssten die vielen Ausnahmen und Vergünstigungen bei der EEG Umlage und den Netzentgelten erhalten bleiben, so Rösler und Co. Eine Studie der KFW-Bank widerlegt diese Argumentation nun klar, berichtet jetzt der Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Hans-Josef Fell.

Die Untersuchung „Steigende Kosten der Stromversorgung und steigende Preise: Wer trägt die Zusatzbelastung?“ zeige, dass der Strompreis (inklusive aller Steuern und Abgaben) zwischen 2008 und 2012 im EU-weiten Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen ist, während der Strompreis in Deutschland in dem gleichen Zeitraum für die Industrie um 4,8 Prozent gestiegen ist, berichtet Fell. „Von einem Wettbewerbsnachteil für die deutsche Industrie ist hier nichts zu erkennen.“

Vielmehr betone die KfW, dass die deutsche energieintensive Industrie sogar doppelt von der Energiewende profitiert: Zum einen zahlen sie nur eine reduzierte EEG Umlage und profitieren zum anderen von niedrigen Börsenstrompreisen, die auf Grund der Erneuerbaren Energien sinken.

Zusammenfassend hält die KfW-Studie fest: Die steigenden Strompreise, die auch in den nächsten Jahren zu erwarten sind, sind durch den – gesellschaftlich gewollten – Umbau des Stromsystems bedingt. Aus den gestiegenen Steuern und Umlagen auf den Strompreis der Industrie ergeben sich im europäischen Vergleich allerdings keine erkennbaren Wettbewerbsnachteile, jedoch aufgrund der Ausnahmeregelungen Verteilungseffekte zu Lasten der Haushalte. Eine Reform des EEG müsse sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie als auch die Akzeptanz der Energiewende sicherstellen, ohne dabei den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu gefährden, so die KfW.

Hier geht es zur Studie der KfW „Steigende Kosten der Stromversorgung und steigende Preise: Wer trägt die Zusatzbelastung?“

Quelle: Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, KfW-Bankengruppe
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