Artikel vom 10.08.2012, Druckdatum 15.11.2024

Centrosolar: Quartalsverluste gegenüber Vorjahr verringert

Mit 38,6 MWp konnte die Centrosolar AG (München) im zweiten Quartal 2012 41 Prozent mehr Produkte abgesetzen als noch im ersten Quartal und auch 5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit lag der Absatz im ersten Halbjahr mit 65,9 MWp um 6 Prozent über dem Vorjahr (62,3 MWp). Für das Gesamtjahr liege das Unternehmen beim Umsatz auf Kurs, der Jahresumsatz wird weiterhin bei gut 250 Millionen Euro erwartet. Von einer Ergebnisprognose sehe man allerdings vor dem Hintergrund der instabilen Rahmenbedingungen ab.

Die Absenkung der Einspeisevergütung für Dachanlagen in Deutschland, der Preiskampf infolge vorhandener Überkapazitäten vor allem in China sowie Lagerräumungen von insolventen und austretenden Wettbewerbern hätten im vergangenen Quartal für herausfordernde Rahmenbedingungen in der Photovoltaik Branche gesorgt, so die Centrosolar AG.

Erschwerend sei hinzu gekommen, dass insbesondere durch den schwachen Euro in den letzten Monaten der Zelleinkaufspreis weitgehend stabil geblieben sei, während die Modulverkaufspreise weiter unter Druck waren. So lag der durchschnittliche Verkaufspreis eines Standardmoduls im 1. Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 38 Prozent niedriger, teilt das Unternehmen per Pressemeldung mit.

Der starke Preisverfall bei Modulen und auch Solarglas spiegele sich auch in der Umsatzentwicklung wider. Mit 119,9 Millionen Euro lag der Umsatz 20 Prozent unter dem Vorjahreswert von 150,5 Millionen Euro. Trotz der Vorzieheffekte in Deutschland zum Ende des ersten Quartals habe der Anteil des im Ausland erzielten Umsatzes mit 69 Prozent deutlich ausgebaut werden können, so das Unternehmen weiter. Durch starkes Wachstum in Italien, Großbritannien, USA und Griechenland habe die Absatzbasis weiter diversifiziert werden können. 

In den traditionell starken Absatzmärkten Deutschland und Frankreich hätten die erheblichen regulatorischen Einschränkungen hingegen für einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr gesorgt. Der Anteil des Geschäftssegments Solar Key Components an den Umsätzen mit Dritten habe sich von 24 auf 27 Prozent erhöht. Dabei hätte insbesondere der Bereich Befestigungssysteme ein erfreuliches Umsatzwachstum generieren können.

Trotz der erheblich verschlechterten Rahmenbedingungen konnten die operativen Verluste vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nach Angaben des Unternehmens gegenüber dem zweiten Quartal 2011 von -3,0 Millionen Euro auf -1,9 Millionen Euro reduziert werden. Damit ergebe sich für das 1. Halbjahr ein kumuliertes EBITDA von -4,4 Millionen Euro (Vorjahr -0,6 Millionen Euro). Das erste Quartal des Vorjahres sei allerdings durch Vorzieheffekte in Italien positiv geprägt gewesen. Das Nettoergebnis je Aktie lag demnach bei -0,52 Euro(Vorjahr -0,32 Euro).

Das negative operative Ergebnis lässt sich Unternehmensangaben zufolge neben dem allgemeinen Preisverfall auf drei temporäre Faktoren des ersten Halbjahres zurückführen: Zum einen hätte die im Januar akquirierte Gecko Energies GmbH Anlaufverluste in Höhe von 1,6 Millionen Euro kumuliert. Darüber hinaus belasteten die Insolvenzen von Q-Cells und Sovello unter anderem in Form von Wertberichtigungsbedarf bei Anzahlungen und Forderungen mit zirka 1,0 Millionen Euro das Ergebnis. Schließlich habe sich der erforderliche Wechsel des Produktionspartners in China mit Zirka 0,9 Millionen Euro negativ auf das operative Ergebnis ausgewirkt. Die Geschäfte mit vorwiegend kleinen Dachanlagen in Europa und USA sowie mit Befestigungssystemen hätten hingegen ein ausgeglichenes oder nahezu ausgeglichenes operatives Ergebnis vorweisen können.

Das derzeitige Marktumfeld sei nach wie vor geprägt von einem sehr aggressiven Wettbewerb, der die Konsolidierung der Industrie vorantreibt. Daher werde 2012 ein schwieriges Jahr für die gesamte Branche bleiben. Centrosolar sieht sich gut aufgestellt, um in einem solchen Wettbewerbsumfeld zu bestehen und gestärkt am erwarteten Wachstum der Branche nach der Konsolidierungsphase zu partizipieren.

Durch die über Jahre aufgebaute, starke Vertriebsorganisation, die flexible Einkaufspolitik sowie die kontinuierlichen Verbesserungsprozesse zur Kostenoptimierung sei das Unternehmen frühzeitig auf ein intensives Wettbewerbsumfeld ausgerichtet worden. Darüber hinaus könne sich die Centrosolar vom Wettbewerb durch ihre Fokussierung auf Dachanlagen sowie durch patentierte Schlüsselkomponenten wie das antireflexbeschichtete Solarglas absetzen, so das Unternehmen. Mit einer breit aufgestellten Finanzierungsstruktur habe man sich zudem Handlungsspielraum geschaffen und die Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern reduziert.

Für das Gesamtjahr liege das Unternehmen beim Umsatz auf Kurs, der Jahresumsatz wird weiterhin bei gut 250 Millionen Euro erwartet. Demgegenüber erschwerten zahlreiche Faktoren die Erstellung belastbarer Ergebnisprognosen: Die Förderkürzungen in wichtigen Absatzmärkten werden den Preisdruck in allen Geschäftsbereichen möglicherweise noch intensivieren, prognostiziert das Unternehmen. Das damit verbundene dynamische Marktumfeld könne erneut zu Kunden- oder Lieferantenausfällen führen. Das Unternehmen strebe zwar weiterhin ein Ergebnis an, das über dem Vorjahresniveau liegt, sieht jedoch von einer Ergebnisprognose vor dem Hintergrund der instabilen Rahmenbedingungen ab.

Photovoltaik-Anlagen könnten bereits heute in vielen Märkten Strom zur Verfügung stellen, dessen Gestehungskosten unter dem Strompreis für Endverbraucher liegen. Damit seien Dachanlagen, die der Stromgeneration für den Eigenverbrauch dienen, die ersten Lösungen, die im Wettbewerb mit dem vom Energieversorger angebotenen Strom konkurrieren können. Centrosolar habe seine Strategie schon immer auf das Segment der kleineren und mittleren Dachanlagen ausgerichtet und sich hier eine starke Wettbewerbsposition auch bei Lösungen zur Optimierung des Eigenverbrauchs geschaffen. Mit dieser Strategie sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um nach Abschluss der Konsolidierungsphase der Branche gestärkt das profitable Wachstum der vergangenen Jahre auch in den Folgejahren fortzusetzen. 

Quelle: CENTROSOLAR Group AG 

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