Artikel vom 12.06.2012, Druckdatum 15.11.2024 | |
Mai: Rekordmonat für die Photovoltaik Der Mai war nach neuesten Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ein Rekordmonat für die Photovoltaik: mit Hilfe der Sonne wurden erstmalig etwas mehr als vier Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Dies entspricht etwa zehn Prozent des monatlichen Stromverbrauchs in Deutschland und einem Plus von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bislang lag der Höchstwert bei 2,6 Milliarden Kilowattstunden im Mai 2011, so der BDEW. In der Zeit zwischen Januar und Mai wurden bislang insgesamt 10,5 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt (2011: 7,6 Milliarden Kilowattstunden). Die deutschen Windkraftanlagen produzierten im Mai 2,9 Milliarden Kilowattstunden Strom Zwischen Januar und Mai erzeugten sie mit 22,0 Milliarden Kilowattstunden Strom das Doppelte der Solarstrommenge (2011: 18,4 Milliarden Kilowattstunden). Der starke Anstieg der Photovoltaik Einspeisung in diesem Jahr ist nach Ansicht des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf den weiteren Ausbau der Solarstromanlagen und die günstigen Sonnenverhältnisse zurückzuführen. Aus dieser Entwicklung ergeben sich nach Berechnungen des Branchenverbandes Mehrkosten. Sie belaufen sich laut BDEW bis jetzt auf 460 Millionen Euro mehr als im Zuge der Berechnung der EEG Umlage 2012 geplant war. Es bleibe abzuwarten, wie sich das EEG Konto im Laufe des Jahres weiter entwickeln werde, so der Branchenverband. Die Energiewirtschaft unterstütze grundsätzlich den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und investiert dafür jährlich Milliardenbeträge, so der BDEW. „Allerdings zeigt die bisherige Entwicklung der Stromerzeugung aus Photovoltaik Anlagen und die weiter steigende, gesetzlich garantierte Vergütung aktuell, dass das ungebremste Wachstum weitergeht. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Kosten werden nicht ausreichend gesteuert. Die Prioritäten stimmen nicht mehr: während im Netzbereich die Kosten auf den Cent genau reguliert und Investitionen nicht ausreichend gefördert werden, türmt sich mit Hilfe des Erneuerbare-Energien-Gesetzes eine enorme Belastung für die Verbraucher auf“, so Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Chef-Lobbyistin des 2007 gegründeten BDEW plädiert daher für eine Kürzung der Solarförderung. Allerdings gebe es neben der geplanten Förderkürzung in dem vorliegenden Entwurf zum EEG Änderungsgesetz weiteren, erheblichen Verbesserungsbedarf, so Müller. Falsch sei zum Beispiel der im Gesetzentwurf gewählte Weg zur Marktintegration des Stroms aus solarer Strahlungsenergie. „Aus Sicht des BDEW wird dieses grundsätzlich wichtige Ziel mit dem so genannten Photovoltaik Marktintegrationsmodell in seiner vorliegenden Ausgestaltung nicht erreicht“, so Müller. Hinzu würden unerwünschte Nebeneffekte wie zum Beispiel eine Umverteilung der Kosten der Energiewende kommen. Müller: „Es entstehen kostenrelevante Risiken für Netzbetreiber und Stromvertriebe sowie ein erheblicher Abwicklungsaufwand bei der Umsetzung dieses Modells. In Summe ist mit einer unnötigen und enormen Steigerung des Bürokratieaufwands zu rechnen, der entsprechende Kosten nach sich zieht und vom BDEW abgelehnt wird.“ Der BDEW wurde im Herbst 2007 gegründet und vertritt die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Fachwelt, Medien und Öffentlichkeit. Seine Mitgliedsunternehmen repräsentieren rund 90 Prozent des Stromabsatzes, gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent des Erdgasabsatzes, 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung sowie rund ein Drittel der Abwasserentsorgung in Deutschland. Quelle: Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) |