Artikel vom 30.01.2012, Druckdatum 15.11.2024

Die Nordakademie produziert ihren Strom jetzt selbst

„Shine baby, shine!“ wünscht sich nicht nur Larry Hagman alias „J.R.“ aus der Kultserie „Dallas“ in einem Werbespot, sondern seit neuestem auch Prof. Dr. Michael Lühn, Umweltschutzbeauftragter der Nordakademie Elmshorn. Der Grund: Die Hochschule der Wirtschaft ist in die regenerative Stromerzeugung eingestiegen und produziert mit einer Photovoltaik Anlage rund 50 Prozent des gesamten Strombedarfs für den Lehr- und Forschungsbetrieb selbst.

Bereits Ende Dezember begann ein Elmshorner Fachbetrieb bei widrigen Witterungsbedingungen, rund 330 Quadratmeter Kollektorfläche zu installieren. Die auf dem Haupthaus und auf einem Seminargebäude platzierten 200 polykristallinen Solarmodule erzeugen bei einem Wirkungsgrad von 14,5 Prozent eine Stromleistung von 47 Kilowatt. Einzige Voraussetzung: Die Sonne muss scheinen. 

Die Solarstrommodule des norwegischen Herstellers REC haben eine sehr kurze Energierückgewinnungszeit von einem Jahr. „Das bedeutet, die für die Produktion der Kollektoren benötigte Energie wird bereits im ersten Jahr durch die Module wieder immissionsfrei erzeugt“, sagt Prof. Lühn. „Nachdem die Stadtwerke Elmshorn jetzt den Netzanschluss gelegt haben“, so der Umweltschutzbeauftragte weiter, „speist die Nordakademie Strom sogar in das öffentliche Netz ein.“ Die Kosten für die neue Photovoltaik Anlage belaufen sich auf gut 100.000 Euro.

Seit Mitte der 90er Jahre fühlt sich die Nordakademie eigenen Angaben zufolge der Gewinnung regenerativer Energien verpflichtet. „So erhielt schon damals die Fassade des Hauptgebäudes Sonnenkollektoren, die bis heute Strom liefern“, erklärt Prof. Dr. Georg Plate, Präsident der Nordakademie. Zusammen mit dem im Januar 2011 in Betrieb genommenen Blockheizkraftwerk, so Prof. Plate weiter, werde die Hochschule künftig die Hälfte des Strombedarfs durch Eigenproduktion abdecken. Das mache nicht nur von künftigen Strompreissteigerungen etwas unabhängiger, sondern sorge auch für eine positivere Umweltbilanz, meint Prof. Plate. Immerhin reduziert die Hochschule durch die Stromgewinnung mit Sonnenenergie den CO2-Ausstoß in die Atmosphäre jährlich um 20 Tonnen gegenüber dem Strombezug aus dem öffentlichen Netz.

Lob und Anerkennung erhielt die Nordakademie sogar aus dem sonnenverwöhnten Freiburg von Prof. Dr. Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE: „Die Kombination der technischen Elemente mit der leistungsfähigen Photovoltaik Anlage auf dem Dach der Nordakademie sind die energetische Zukunft. Gerade jetzt, wo in den Medien viel über regenerative Energien diskutiert wird, zeigt die Hochschule der Wirtschaft, wie weit wir bei der Photovoltaik Forschung schon sind.“ Diesen Vorsprung gelte es zu halten und weiter auszubauen. 

Quelle: Nordakademie - Hochschule der Wirtschaft
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