Artikel vom 10.08.2011, Druckdatum 15.11.2024 | |
KfW Entwicklungsbank finanziert weltgrößtes Photovoltaik-Kraftwerk in Indien Die KfW Entwicklungsbank hat heute im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Neu Delhi einen Darlehensvertrag in Höhe von 250 Millionen Euro für die Errichtung des Photovoltaik Kraftwerks Shivajinagar Sakri (125 MW mit Ausbauoption auf 150 MW) im indischen Bundesstaat Maharashtra unterzeichnet. Die erste Photovoltaik Großanlage dieser Art in Indien ist gleichzeitig größtes Solarstromkraftwerk der Welt und Wegbereiter für den Umbau der Energieversorgung, meldet die KfW. Indien verfügt aufgrund seiner vorteilhaften geographischen Lage über natürliche Ressourcen und gute Voraussetzungen (hohe Sonneneinstrahlung), die eine stärkere Nutzung der Solarenergie ermöglichen. „Indien kommt aufgrund seines rapiden und energieintensiven Wirtschaftswachstums eine zentrale Rolle beim globalen Klimaschutz zu. Die Finanzierung dieser strategischen Investition in Erneuerbare Energien durch die KfW Entwicklungsbank ist ein großer Beitrag dazu, dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Energiewende in Indien zu vollziehen“, sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Die Gesamtkosten des Kraftwerks, einschließlich der Ausbauoption belaufen sich auf rund 370 Millionen Euro. Die KfW Entwicklungsbank vergibt ein zinsverbilligtes Darlehen in Höhe von 250 Millionen Euro. Der indische Projektträger Mahagenco wird Eigenmittel in Höhe von rund 120 Millionen Euro einbringen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Energieknappheit in Indien gefährdet nicht nur das Wirtschaftswachstum in den Städten und Industriezentren, sondern hemmt auch die Entwicklung wirtschaftlich stagnierender, ländlicher Gebiete, in denen keine Grundversorgung gegeben ist. Das Kraftwerk soll dazu beitragen, dass das starke Entwicklungsgefälle im Land zurückgeht. Strom ist nicht selbstverständlich in Indien. Immer noch sind hier derzeit etwa 500 Millionen Menschen - von insgesamt 1,2 Milliarden - nicht an ein Stromnetz angeschlossen. Selbst die 700 Millionen Menschen mit Anschluss haben bei weitem keine zuverlässige Stromversorgung: Täglich wird der Strom insbesondere in ländlichen Gebieten für mehrere Stunden abgeschaltet, weil die Stromproduktion nicht ausreicht oder die Netze zusammenbrechen. Dabei wird das Land 2020 voraussichtlich die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde sein. Nicht nur mit positiven Folgen: Schon heute ist Indien fünftgrößter Emittent des Klimagases Kohlendioxyd. Wie das Land seinen enormen Energiebedarf zukünftig deckt, wird großen Einfluss auf das globale Klima haben. Die KfW Entwicklungsbank hat eigenen Angaben zufolge bereits 1999 begonnen, Indien bei der Finanzierung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu unterstützen: Dies erfolgte mit Finanzierungen für neue sowie für die Rehabilitierung alter, ineffizienter Kraftwerke, und mit Kreditlinien über indische Förderbanken für privatwirtschaftliche Investitionen. Die KfW Entwicklungsbank ist in Indien seit 1958 in den Sektoren Energie, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Umwelt aktiv und hat ein laufendes Portfolio von rund 2,5 Milliarden Euro. Das Engagement im Bereich Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz beläuft sich auf rund 1,1 Milliarden Euro, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Quelle: KfW Entwicklungsbank |