Artikel vom 12.07.2011, Druckdatum 15.11.2024

300 Expertinnen und Experten diskutieren über Börsenhandel mit EEG-Strom

Ganz im Zeichen der Energiewende stand die gemeinsame Veranstaltung der Bundesnetzagentur und der EPEX SPOT, European Power Exchange SE, die heute in Berlin stattfand und den Expertinnen und Experten aus Energiewirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ein Forum bot, sich über die kommenden Herausforderungen auszutauschen. Unter dem Motto „Eineinhalb Jahre EEG Strom an der Börse“ erörterten rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Erfahrungen der börslichen EEG Vermarktung und deren Perspektiven.

„Der erste Schritt der Annäherung des EEG Ausgleichssystems an den Markt, die börsliche EEG Vermarktung seit 2010, verlief reibungslos und hat den Marktpreis für elektrische Energie nicht beeinflusst. Es kam zu keinerlei Marktverwerfungen. Gleichzeitig ist das Auktionsvolumen aufgrund der EEG Vermarktung deutlich angestiegen“, zog Iris Weidinger, Vorsitzende des Board of Directors der EPEX SPOT, ein positives Fazit der EEG Vermarktung.

Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, bewertete die börsliche Vermarktung als erheblichen Fortschritt, sah aber gleichzeitig Weiterentwicklungsbedarf. „Nachdem vor vier Tagen das Gesetzespaket zur Energiewende verabschiedet wurde, ist das der ideale Zeitpunkt, die künftigen Varianten der Direktvermarktung zu besprechen und darauf abgestimmte Ansätze zur weiteren Optimierung des EEG Ausgleichssystems zu diskutieren. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung nahezu verdoppelt werden. Wenn wir die Rahmenbedingungen weiterentwickeln und das bisherige Ausbautempo beibehalten, können wir dies schaffen“, führte Kurth aus.

Die Veranstaltung bildete den Auftakt für die Erstellung eines Berichts durch die Bundesnetzagentur. Es sollen Wege gefunden werden, den bestehenden EEG Ausgleichsmechanismus zu optimieren und gleichzeitig Möglichkeiten entwickelt werden, wie die EEG Vermarktungstätigkeit von den Übertragungsnetzbetreibern auf einen oder mehrere unabhängige Dritte übertragen werden kann. Gleichzeitig steigt das Interesse am Handel mit Grünstrom an der Spotbörse. EPEX SPOT stellte auf der Konferenz ein erstes Modell dazu vor.

Auf Basis der Ergebnisse und Impulse der Veranstaltung sollen die diskutierten Modellansätze weiterentwickelt und im Herbst konsultiert werden. „Ich lade alle Marktteilnehmer/innen und Interessengruppen ein, sich aktiv an dieser Konsultation zu beteiligen“, so Kurth. 

Quelle: Bundesnetzagentur
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