Artikel vom 29.03.2011, Druckdatum 15.11.2024

Abschluss 2010: Conergy weist nach wie vor Verluste aus

Die Hamburger Conergy AG hat ihren Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 52 Prozent auf 913,5 Millionen Euro (2009: 600,9 Millionen Euro) gesteigert. Erstmals seit 2006 erzielte das Photovoltaik Unternehmen wieder ein positives EBITDA, jedoch steht vor dem EBIT nach wie vor ein Minus: -13,8 Millionen Euro (2009: -36,8 Millionen Euro). Für 2011 ist Conergy eigenen Angaben zufolge „verhalten zuversichtlich“ und prognostiziert, dass Restrukturierungsaufwendungen auch 2011 noch einmal Ergebnis und Cashflow belasten werden.

2010 konnten die Solarspezialisten sowohl ihr nationales als auch ihr internationales Geschäft weiter ausbauen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Mit einem weiterhin hohen Auslandsumsatz von 54 Prozent zeigte Conergy auch im Ausland eine nach wie vor starke Aufstellung. 

Gleichzeitig erzielte das Solarunternehmen erstmals seit 2006 wieder ein positives operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA): Mit 30,1 Millionen Euro (2009: -10,7 Millionen Euro) schrieb Conergy hier im vergangenen Geschäftsjahr operativ schwarze Zahlen – und erfüllte so auch seine selbst gesetzten Vorgaben. Hierzu trug – neben dem erfreulichen Umsatzanstieg – auch die deutlich verbesserte Rohertragsmarge bei, die Conergy um vier Prozentpunkte auf 23,7 Prozent verbessern konnte. Diese erreichte Conergy vor allem durch den verstärkten Einsatz selbst hergestellter Conergy Produkte. In 2010 wurden neun von zehn Conergy Solarparks weltweit vornehmlich mit selbst gefertigten Produkten installiert. 

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde Unternehmensangaben zufolge insbesondere im vierten Quartal durch außerplanmäßige Abschreibungen negativ beeinflusst. Auf Ebene einzelner Tochtergesellschaften entstand aufgrund fortlaufender Restrukturierung ein liquiditätsneutraler Wertberichtigungsbedarf auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstigem Anlagevermögen von rund 17 Millionen Euro. Ebenso wurde das EBIT durch Beratungskosten in Zusammenhang mit der Refinanzierung in Höhe von rund 13 Millionen Euro beeinflusst. Trotz dieser Belastungen konnte der Verlust von -36,8 Millionen Euro in 2009 um 23,0 Millionen Euro auf -13,8 Millionen Euro verringert werden. 

Die außerplanmäßigen Abschreibungen haben laut Conergy AG zusätzlich zu einer Wertberichtigung von aktiven Steuerlatenzen auf Verlustvorträge geführt, wodurch das Nachsteuerergebnis zusätzlich belastet worden sei. Das Steuerergebnis belief sich deshalb auf -13,5 Millionen Euro (2009: -22,5 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -14,7 Millionen Euro (2009: -21,8 Millionen Euro) betrug das Nachsteuerergebnis -42,0 Millionen Euro (2009: -81,1 Millionen Euro). Damit verringerte sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr um 39,1 Millionen Euro. 

Für 2011 ist Conergy verhalten zuversichtlich. Zwar sei in Deutschland 2011 aufgrund der reduzierten Einspeisevergütung mit einem erheblichen Rückgang des Marktvolumens zu rechnen. Jedoch erwartet Conergy in der Gesamtschau für 2011 eine mehrheitlich positive Entwicklung der in den letzten Jahren erschlossenen internationalen Solarmärkte. Neben der Stärkung der hier bestehenden Präsenz plant das Unternehmen den Eintritt in weitere, neue Auslandsmärkte. So will Conergy seinen Auslandsumsatz konsequent weiter steigern. Bei im Wesentlichen unveränderten Rahmenbedingungen für 2011 erwartet Conergy einen auf über eine Milliarde Euro steigenden Gesamtumsatz. 

Den in 2011 erwarteten sinkenden Preisen für Solarsysteme und -komponenten will Conergy eigenen Angaben zufolge mit seinem bisher erfolgreichen Qualitäts- und Premium-Ansatz begegnen. Auch plant der Konzern weitere Kostensenkungsmaßnahmen, die bei stabiler Rohertragsmarge zu einer fortwährenden Verbesserung des operativen Ergebnisses beitragen sollen. Zwar würden Restrukturierungsaufwendungen auch in diesem Jahr noch einmal Ergebnis und Cashflow belasten, jedoch werde dies in geringerem Maße als 2010 geschehen, so Conergy. Beim EBITDA rechnet Conergy für 2011 daher mit einem Ergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich. 

Ein weiterhin insgesamt positives Umfeld für die Solarenergie vorausgesetzt, werden bei stabilem Cashflow die Umsätze auch 2012 weiter steigen und die Ergebnisse sich verbessern, so Conergy in der Pressemitteilung abschließend. 

Quelle: Conergy AG

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