Artikel vom 24.05.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Sonniger Osten Wieder ist es der Osten Deutschlands, der sonnig von sich reden macht: Im sächsischen Borna geht heute eines der modernsten Sonnen-Kraftwerke der Welt ans Netz. Mit 3,44 Megawatt liefert es Strom für rund 1800 Haushalte. Nach der Inbetriebnahme will der Aufsteller der 20 Millionen Euro teuren Anlage die Berliner Geosol, Kraftwerks-Anteile an industrielle Investoren verkaufen. Es sind mehr als anderthalb Millionen blank polierte Solarzellen die am Rande des kleinen Städtchens Borna südlich von Leipzig die Energie der Sonne in Strom verwandeln. Zusammengefasst zu 438 Kollektoren, richten sie sich computergesteuert optimal am Sonnenstand aus. „Das erhöht die Leistung der Anlage um 30 Prozent“, sagt der Betriebsführer der Anlage Hans-Jörg Koch. Nachts legen sich die etwa neun mal sechs Meter großen Platten mit Solarzellen zum Schutz vor starken Winden in die Waagrechte. Der Solarstrom rechne sich nach Angaben des Betriebsführers derzeit noch nicht von allein. Der Wirkungsgrad von Solarzellen betrage etwa 20 Prozent. Das sei die Hälfte im Vergleich zur fossilen Energiegewinnung. Doch garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unter anderem dem Solarstromproduzenten in Borna bis 2025 einen Festpreis von 43 Cent je Kilowattstunde (kWh). Damit wird das Projekt zur gut kalkulierbaren Anlage Geosol erhofft sich eine Rendite von im Schnitt sechs Prozent auf knapp 20 Jahre, sagt Geschäftsführer Gero Hollmann. In Deutschland wird ein Prozent des gesamten Stroms aus Sonnenenergie gewonnen. Das weltweit größte Solarfeld wird nahe dem unterfränkischen Arnstein gebaut; es soll eine Gesamtleistung von 12,4 Megawatt haben. Mehr als eine Million Solaranlagen sind in Deutschland bereits installiert, 95 Prozent davon auf Hausdächern. Die etwa 5000 Betriebe in der Solarstrom-Industrie erwirtschafteten im vergangenen Jahr zusammen einen Umsatz von knapp vier Milliarden Euro. Innerhalb von 15 Jahren sollen die Erlöse einer Prognose des Bundesverbands der Solarwirtschaft zufolge auf 20 Milliarden Euro klettern. Quelle: dpa, verivox |