Artikel vom 04.05.2006, Druckdatum 15.11.2024

Kohleverstromung muss ein Ende haben!

Fast ein Viertel der weltweiten Kohlendioxid Emissionen stammt aus der Verbrennung von Kohle zur Stromerzeugung. Das muss und kann geändert werden, sagt der WWF Deutschland. Mit der Kampagne „PowerSwitch! Umschalten auf saubere Energien“ soll die Strombranche zu deutlichen Emissionsreduktionen bewegt werden. „Werden heute die Weichen im deutschen Stromsektor falsch gestellt, so wird Deutschland in Zukunft keine anspruchsvollen Klimaziele mehr erreichen können“, so der WWF.

Ob die Weichen mittlerweile in die richtige Richtung gestellt wurden, ist zumindest umstritten. Bundesumwelt- und -wirtschaftsministerium haben sich zwar auf den neuen „Nationalen Allokationsplan“ (NAP) für die Jahre 2008 bis 2012 geeinigt, der die Emissionsrechte regeln soll. Von vielen Verbänden – unter anderem dem Bundesverband Verbraucherzentralen (vzbz) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) – wird dieser aber heftig kritisiert. Letztlich führten die darin aufgestellten Regelungen nicht zur Reduktion der Emissionen im benötigten Umfang, so die Kritiker.
Dennoch kämpft der WWF Deutschland mit seiner Kampagne „PowerSwitch! Umschalten auf saubere Energien“ weiter für eine nachhaltige Energiezukunft. Die Lösung sei nicht der Bau neuer Kohlekraftwerke, sondern die „drastische Effizienzsteigerungen bei Energieumwandlung und -anwendung“. Die Kraftwerke, die kurz- oder mittelfristig ersetzt werden können, sollten durch hocheffiziente Gaskraftwerke abgelöst werden. Dazu müsse der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien kommen.

Die im Mai 2003 gestartete Aktion agiert mittlerweile international. Ziel der Kampagne sind alle, die für ein Umsteuern und Umschalten im Energiesektor entscheidend sind: Stromkonzerne, Industrie, Finanzwirtschaft, Politiker und Verbraucher. Neben den USA, Russland, Australien, Japan, China und Großbritannien ist Deutschland ein Schwerpunktland dieser Initiative. Warum Deutschland? Weil Deutschland immerhin 25 Prozent der europäischen CO2 Emissionen produziert. „Damit ist es ein Schlüsselland zur Erreichung auch anspruchsvoller europäischer Emissionsziele“, so der WWF.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Teil dazu beitragen, indem sie auf „grünen Strom“ umsteigen, also die Nachfrage nach „sauberem“ Strom erhöhen. Und sie sind aufgerufen, den steigenden Trend beim Stromverbrauch umzukehren. Das gemeinsame Ziel für den Klimaschutz muss sein: Die deutliche Verringerung der CO2-Emissionen.

Quelle: WWF Deutschland (www.wwf.de)

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de


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