Artikel vom 19.03.2008, Druckdatum 15.11.2024 | |
Neue Solarstudie: Zubau an Fotovoltaik-Anlagen hält auch nach EEG-Novellierung an Die kontrovers diskutierte Frage nach den Auswirkungen der geplanten Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) geht weiter. Das Beratungsunternehmen PHOTON Consulting hat jetzt eine Studie mit dem Titel „Detailing Demand - Where will all the Volume go?“ veröffentlicht. Demnach ist Deutschland trotz der von der Bundesregierung vorgeschlagene Senkung der Einspeisevergütungen auch in den nächsten Jahren ein „hinreichend profitabler Absatzmarkt“ für die internationale Fotovoltaik Industrie. Nirgends in der Welt werden in den nächsten Jahren so viele Solarstromanlagen installiert wie in Deutschland. Absatzmärkte in Afrika, Lateinamerika aber auch China werden hingegen nahezu bedeutungslos bleiben. So lauten die Prognosen der vom Beratungsunternehmen PHOTON Consulting herausgegebenen Studie. Ermöglicht werde der rasante Zubau in Deutschland durch die mengenmäßig unbegrenzte und gleichzeitig hohe Förderung von neuen Solaranlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In nahezu allen Auslandsmärkten gibt es hingegen feste Budgets an Fördermitteln beziehungsweise Deckelungen der maximal installierten Solarstromleistung, so die Autoren der Studie. Unter diesen Bedingungen dürften im Jahr 2010 allein in Deutschland Solaranlagen mit einer Leistung von rund 6.500 Megawatt neu installiert werden, prognostiziert PHOTON Consulting. Im Jahr 2006 lag der Zubau bei etwa 830 Megawatt. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Senkung der Einspeisevergütungen ab dem Jahr 2009 ist in den Prognosen bereits berücksichtigt. Gemäß der Studie werden die Produktionskosten für Solarmodule im Jahr 2010 bei 1,08 Euro je Watt*) Leistung liegen. Der aktuelle EEG Entwurf ermögliche hingegen im Jahr 2010 Verkaufspreise von 1,78 bis 1,88 Euro je Watt Somit sei Deutschland auch in den nächsten Jahren ein hinreichend profitabler Absatzmarkt für die internationale Fotovoltaik Industrie. In anderen Ländern ließen sich dank besserer klimatischer Bedingungen und teilweise noch höherer Einspeisetarife zwar höhere Gewinne mit Solarstrom erzielen, doch so verlässlich wie in Deutschland seien die Bedingungen nirgendwo sonst, heißt es in der Pressemeldung zur Studie. PHOTON-Chefredakteurin Anne Kreutzmann: „Die Studie basiert auf zahlreichen Annahmen wie beispielsweise einer Fortsetzung der Förderung in Spanien und Italien – die durchaus nicht garantiert werden kann. Sicher ist jedoch: Hierzulande dürften all jene Module landen, die sich nirgendwo auf der Welt zu höheren Preisen verkaufen lassen.“ Theoretisch würden damit sogar noch mehr als die besagten 6.500 Megawatt auf deutschen Dächern und Freiflächen landen können, so das Beratungsunternehmen. PHOTON Consulting erwartet für 2010 insgesamt eine weltweite Produktion an Solarmodulen von 23.000 Megawatt. Neben Deutschland seien die nächst größten Absatzmärkte Kalifornien mit 3.100 Megawatt, Spanien mit 2.400 Megawatt, Japan mit 1.600 Megawatt und Italien mit 1.500 Megawatt. China, wo bereits ein Großteil der weltweit produzierten Solarmodule hergestellt werde, bleibe mit einem Zubau von 200 Megawatt ein eher unbedeutender Markt. PHOTON Consulting ist eine international tätige Beratungsgesellschaft für die Solarbranche mit Sitz in Boston/USA. Sie wird geleitet von Michael Rogol und beobachtet ständig mehr als 1.000 Solarunternehmen. PHOTON ist die erste und mit 50.000 Exemplaren auflagenstärkste deutsche Fachzeitschrift zum Thema Solarstrom und erscheint seit 1996 im Solar Verlag. Quelle: SOLAR VERLAG GMBH |