Artikel vom 19.12.2007, Druckdatum 15.11.2024 | |
Weltweit bietet Solarstrom große Chancen Eine entscheidende Grundlage für eine faire Entwicklung in den ärmeren Regionen dieser Erde ist Elektrifizierung. Die SolarWorld AG bündelt unter dem Dach „Solar2World“ ihre Aktivitäten, über die sie Fotovoltaik Module für ausgesuchte Projekte mit Beitrag zur regionalen Entwicklung bereitstellt. Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liegt in Afrika. Die Projekte, so die SolarWorld, zeigen, wie mit einfachen Mitteln vor Ort geholfen werden könne: Oft gehe es darum, die lokalen Ausbildungsmöglichkeiten, die Gesundheit der Menschen und die Umwelt entscheidend zu verbessern. Der Vorstandsvorsitzende der SolarWorld, Frank H. Asbeck, begründet sein Engagement wie folgt: „Zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zum Stromnetz und verbrauchen zur Energieversorgung Milliarden Tonnen umwelt- und gesundheitsschädlichen Kerosins. Solarenergie ist für diese Menschen oft die einzige Chance, Licht zu haben, Arzneimittel zu kühlen, Wasserpumpen zu betreiben, oder einen Computer bzw. ein Mobiltelefon nutzen zu können. Die SolarWorld AG möchte mit ihren Solarstromprodukten dazu beitragen, dem Anspruch dieser Menschen auf eine faire Entwicklung Rechnung zu tragen. Mit unseren ‚Solar2World’-Projekten legen wir den Grundstein für den Aufbau einer weltweiten solaren Infrastruktur.“ Eine Auswahl der „Solar2World“-Projekte: Malawi – Solarstrom für ein Aidswaisenhaus: Mit acht „Solar2World“-Modulen à 160 Watt Leistung (Gesamtleistung: 1,3 kWp) unterstützt die SolarWorld AG ein Aidswaisenhaus in der afrikanischen Republik Malawi. Die Anlage wird in einem abgelegenen Dorf in der Nähe des Malawisees aufgebaut. In dem Dorf leben über 500 Aidswaisen. Diese Kinder sind häufig selbst mit der Immunschwächekrankheit infiziert. Projektpartner ist die Liebenzeller Mission, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Bad Liebenzell im Schwarzwald. Über sie wurde ein Dorfprogramm aufgelegt, das die Elektro- und Wasserversorgung, die medizinische Hilfe und die Ausbildung der Jugendlichen fördert. Der Solarstrom wird genutzt zur Beleuchtung, zum Antrieb von Tiefbrunnenpumpen, zur Wasserversorgung und für den Betrieb von Kühlschränken, um Medikamente fachgerecht zu lagern. Für die Versorgung über Notstromaggregate, hätte der dafür benötigte Kraftstoff sonst mehrere hundert Kilometer weit transportiert werden müssen. In dieses „Solar2World“-Projekt sind von der US-Raumfahrtbehörde NASA bereit gestellte Wetterdaten eingeflossen, wonach die erzielbare Leistung pro Modul am Ort des Projekts berechnet wurde. Die Regenzeit ist dabei kein Problem – Tageslicht und Batterieleistung reichen für den Dauerbetrieb aus. Kenia – Wasseraufbereitung: In Kenia unterstützt die SolarWorld AG zwei weiterführende Schulen bei einem Trinkwasserprojekt. Die Schulen liegen nahe des rund 400 km von Nairobi entfernten Ortes Kisumu und haben zusammen über 2.000 Schülerinnen und Schüler. Mit Hilfe der solar betriebenen Wasserpumpen werden die Schülerinnen und Schüler künftig sauberes und gesundes Wasser zur Verfügung haben. Derzeit ist das aus den umliegenden Hügeln bezogene Wasser durch Kontaminationen belastet. Die Leistung der Solarstromanlage beträgt 1,5 kWp. Ruanda – Solarstromanlage für Berufsbildungszentrum: In Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Grünhelme e.V. von Rupert Neudeck, dem Gründer der Hilfsorganisation Kap Anamur, wird in Ruanda im Ort Ntarama (Distrikt Bugesera) ein Berufsausbildungszentrum mit „Solar2World“-Modulen unterstützt. Dort sollen Jugendliche und Erwachsene als Solarteure ausgebildet werden und damit neue Berufschancen erhalten. Ruanda verfolgt ein ehrgeiziges Solarprogramm, bei dem die solare Ausbildung von Erwachsenen und Jugendlichen eine bedeutende Rolle spielt. Die Solarstromanlage hat eine Größe von 150 kWp und soll das Ausbildungszentrum komplett mit Sonnenstrom versorgen. Mali – ländliche Entwicklung und Bildung durch Solarstrom: In Zusammenarbeit mit dem Mali-Folkecenter NYETAA werden in 14 Dörfern im Süden Malis (Region Sikasso) „Solar2World“-Projekte umgesetzt. Der Solarstrom bringt Licht in die Dörfer und wird für Radio, Fernsehen, Computer, Drucker und das Telefon genutzt. Bisher wird die Elektrizität durch Umwelt belastende Diesel-Generatoren bereit gestellt. Unterstützt wird darüber hinaus im Westen Malis (Region Kayes) ein Solar-Wasserpumpenprojekt im Dorf Magadougou. Mit dem solar geförderten Wasser soll u. a. ein großer Gemüsegarten angelegt werden, der den Frauen des Dorfes eine neue Einkommensmöglichkeit verschafft. Die Solarstrom-Module für die beiden „Solar2World“-Projekte haben eine Gesamtleistung von 14 kWp. Kongo – Krankenhausprojekt: In Goma im Ostkongo unterstützt die SolarWorld AG die Solarstromversorgung des dortigen Bethesda-Hospitals. Partner vor Ort ist die Baptistengemeinde „Communauté Baptiste au Centre de l’Afrique“; in Deutschland wird das Projekt begleitet von der „Vereinte Evangelische Mission“ (VEM) in Wuppertal und der „Aktion Kleiner Prinz“ in Warendorf. Die Region um Goma hat sehr unter dem Bürgerkrieg im benachbarten Ruanda und im Ostkongo gelitten und ist außerdem durch einen Ausbruch des Vulkans Nyragongo teilweise zerstört worden. Auf dem Gelände des Hospitals gibt es derzeit keine Energiesicherung. Der Solarstrom wird u. a. für den Betrieb von Kühlschränken zur Arzneikühlung sowie für die Beleuchtung der Operationsräume und der Geburtshilfestation benötigt. Die Leistung der zur Verfügung gestellten Fotovoltaik Module beträgt 2,8 kWp. Uganda – Computer-Ausbildungszentrum: In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) wird ein Computer-Ausbildungszentrum in Lira in Nord-Uganda solar unterstützt. Dort haben Lehrkräfte und Studenten die Möglichkeit, Computer-Tätigkeiten zu erlernen und das Internet als Wissens- und Fortbildungsmedium zu nutzen. Der Norden Ugandas hat in den vergangenen Jahrzehnten unter kriegerischen Auseinandersetzungen gelitten – umso bedeutsamer sind die Ausbildungszentren, in denen Jugendlichen neue Lebens- und Berufsperspektiven angeboten werden. Aufgrund der unsicheren Energieversorgung über das ugandische Stromnetz trägt der Solarstrom zur Unabhängigkeit der Ausbildungszentren von örtlichen Stromausfällen bei und ermöglicht eine kontinuierliche Arbeit an den Computern. Darüber hinaus lernen die Lehrkräfte und Studenten die Funktionsweise von Solarstrom kennen und diesen zu nutzen. Die Leistung der zur Verfügung gestellten Solarstrom-Module beträgt 3 kWp. Südafrika Nationalpark – Jonathan Brauner: Im Komsberg Wilderness Nationalpark in Südafrika (Region Karoo, Northern Cape) wurde in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Umweltorganisation „Wildlife For All Trust“ ein solares Wasserpumpen-Projekt unterstützt. Der Komsberg Wilderness Nationalpark beherbergt u. a. sehr seltene Pflanzenarten und fünf verschiedene Adlerpopulationen. Mit dem solaren Wasserpumpen-Projekt wird das Ziel verfolgt, verschiedene Gräserarten im Nationalpark wieder anzusiedeln, die für das Leben der dortigen Tierarten und die Pflanzenwelt von großer Bedeutung sind. Das Projekt hat eine solare Leistung von 1 kWp. Quelle: SolarWorld AG |