Artikel vom 22.10.2007, Druckdatum 15.11.2024

Förderung im Marktanreizprogramm wird erneut geändert

Die Bundesregierung hat nach Angaben des das gemeinnützigen Solarenergie Informations- und Demonstrationszentrum solid den vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) vor zwei Wochen unterbreiteten Vorschlag, eine Kombiförderung im Rahmen des Marktanreizprogramms zur Förderung Erneuerbarer Energien (MAP) einzuführen, aufgegriffen und umgesetzt. Demnach werde ab dem 24. Oktober 2007 ein neues Fördermodul in das MAP aufgenommen: Wie bisher sollen dann Solarthermie Anlagen mit 105 Euro pro Brutto-Kollektorfläche gefördert werden. Dazu soll einen Bonus von 750 Euro erhalten, wer von einem Nicht-Brennwertkessel auf einen Brennwertkessel umstellt.

Hintergrund des Vorschlags des BDH sei der starke Rückgang der Solarthermie gegenüber dem Vorjahr, so das Fürther Informationszentrum solid, das in seinem jüngsten Newsletter die Neuregelung veröffentlichte und kommentierte. Laut Bundesumweltministerium führt der Rückgang der Solarthermie dazu, dass das MAP zu höchstens zwei Dritteln ausgeschöpft wird.

„In den intensiven Gesprächen zwischen BDH und BMU haben wir auf den direkten Zusammenhang zwischen stark rückläufiger Kesselmodernisierung und dem rückläufigen Solarthermie Markt hingewiesen: Rund 80 Prozent der Investitionen in solarthermische Anlagen stehen in direktem Zusammenhang mit einem Kesseltausch“, so solid-Pressesprecher Matthias Hüttmann. Das Marktanreizprogramm der BAFA werde damit um ein weiteres Modul der Basisförderung ergänzt. So würde erstmalig der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Energieeffizienzsteigerung durch einen Zuschuss gefördert.

Auf Basis dieser Argumentation habe das zuständige Referat im Bundesumweltministerium dem Staatssekretär das Kombimodul vorgeschlagen, so solid weiter. Das ifeu-Institut erhielt kurzfristig den Auftrag, das Konzept zu prüfen. „Bei dieser Prüfung waren wir beteiligt, u.a. lieferten wir Marktzahlen und weitere konkrete Anregungen zur Gestaltung“, erläutert Matthias Hüttmann. Die jetzt beschlossene Änderung der Richtlinie zum Marktanreizprogramms wird laut solid am 24. Oktober 2007 veröffentlicht.

„Grundsätzlich begrüßen wir das Marktanreizprogramm zur Förderung Erneuerbarer Energien“, kommentiert solid die neuerliche Änderung. „Leider wird jedoch mit dieser Maßnahme das Auf- und Ab der Förderrichtlinien der letzten Zeit weiter fortgeführt. Es vergehen jeweils nur wenige Monate bis erneut eine Änderung publiziert wird. Die seit langem geforderte kontinuierliche Fördersituation findet erneut nicht statt. Nachdem im letzten Jahr die Fördergelder kurzfristig zur Neige gegangen waren gab es bereits mehrere Änderungen der Fördersätze und Richtlinien. Um den Markt langfristig unabhängig von den Fördertöpfen zu machen wäre eine stetige Förderung im Rahmen eines Wärmegesetzes wesentlich sinnvoller. Erhöhungen in Abwechslung mit Kürzungen bringen nachweislich sehr viel Unruhe in den Markt. Es bleibt zu hoffen, dass die jetzt festgelegten Fördersätze langfristig gewährt werden.“

Info: Ein Brennwertkessel ist ein Heizkessel für Warmwasserheizungen, der den Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffs nahezu vollständig nutzt. Der Unterschied zu konventionellen Kesseln besteht darin, dass Brennwertkessel auch die Kondensationswärme des Wasserdampfes im Abgas nutzen. Brennwertgeräte gibt es für Gas- und Ölfeuerungen. In Nicht-Brennwertkesseln kann die Kondensationswärme nicht genutzt werden, dadurch entsteht ein sogenannter latenter Abgasverlust.

Quelle: gemeinnütziges Solarenergie Informations- und Demonstrationszentrum solid (Fürth)
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