Artikel vom 21.08.2007, Druckdatum 15.11.2024

Schritt 1 zur größten Fotovoltaik-Anlage der Welt

Auf dem ehemaligen Militärflughafen „Waldpolenz“ im sächsischen Muldentalkreis bei Brandis, östlich von Leipzig, wird derzeit die größte Fotovoltaik Anlage der Welt mit rund 400.000 Quadratmeter Modulfläche errichtet. Rund 550.000 Dünnschicht-Module werden nach Fertigstellung eine Spitzenleistung von 40.000 Kilowatt bringen. Heute findet im Beisein von Vertreter/innen aus Wirtschaft und Politik die offizielle Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts der weltgrößten Fotovoltaik Anlage statt.

Der Solarpark auf den Gemarkungen der sächsischen Gemeinden Brandis und Bennewitz sei ein „Meilenstein für die Entwicklung der juwi-Gruppe und der Fotovoltaik allgemein“, so die juwi GmbH. Denn das Kraftwerk liege mit einem spezifischen Preis von rund 3.250 Euro pro Kilowatt etwa 20 bis 40 Prozent unter dem üblichen Marktpreis. „Solche Großprojekte tragen immens dazu bei, dass Solarstrom immer günstiger wird,“ erklärt juwi-Gründer Matthias Willenbacher. „Mit der Anlage zeigen wir, dass der Fotovoltaik keine Grenzen mehr gesetzt sind. Schon in wenigen Jahren wird der Solarstrom vom eigenen Dach günstiger sein, als der von den Energiekonzernen angebotene Strom

Das Investitionsvolumen für den Solarpark beträgt 130 Millionen Euro. Pro Jahr werden in dem Solarstrom-Kraftwerk „Waldpolenz“ rund 40 Millionen Kilowatt Solarstrom erzeugt. Das Kraftwerk wird zudem jährlich rund 25.000 Tonnen CO2 einsparen. Bereits nach einem Jahr soll es die Energie erzeugt haben, die für die Herstellung und Montage der Anlage benötigt wird. Die 550.000 Solarmodule für den Solarpark „Waldpolenz“ liefert der Dünnschicht-Spezialist First Solar. Die Module werden überwiegend in Frankfurt/Oder produziert. Die Inbetriebnahme der kompletten Anlage ist bis Ende 2009 geplant.

„Mit der Anlage in Brandis und Bennewitz zeigen wir, dass der Fotovoltaik keine Grenzen mehr gesetzt sind. Bald kann jeder den Ausstieg aus der Atomenergie und der Klima schädlichen fossilen Stromversorgung selber verwirklichen – einfach auf Solarenergie umsteigen“, betont juwi-Gründer Willenbacher. „Das macht unabhängig, sichert lokale Arbeitsplätze und schont Umwelt und Geldbeutel.“

Die juwi-Gruppe ist als Generalunternehmer für Planung, Logistik und Bauleitung verantwortlich. „Der Bau der weltweit größten Anlage ist eine echte Herausforderung für ein mittelständisches Unternehmen wie die juwi-Gruppe“, so Willenbacher. „In Brandis bauen wir auf einer Fläche von über eine Million Quadratmeter. Ein Hausdach beispielsweise hat im Gegensatz dazu meist nur eine Fläche von 40 bis 50 Quadratmeter“, verdeutlicht der juwi-Gründer die Dimensionen.

Projekte wie dieses im Muldentalkreis belegten, dass Solarstrom im Energiemix eine große Rolle spielen könne. „Wir brauchen in Zeiten des Klimawandels und der immer knapper werdenden Ressourcen keine neuen Kohlekraftwerke und auch keine verlängerten Atomlaufzeiten – Wind, Sonne & Co können Deutschland versorgen: sofort, sicher, unabhängig und auf Dauer preiswert“, so Willenbacher.

Um beispielsweise zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs von Sachsen durch Fotovoltaik Anlagen decken zu können, müssten jährlich rund zwei Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt werden. Der Flächenbedarf für diese Strommenge würde laut juwi GmbH bei rund 4.000 Hektar liegen. Das entspräche lediglich rund zwei Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche von Sachsen, so die juwi weiter.

Quelle: juwi GmbH

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