Artikel vom 15.02.2006, Druckdatum 15.11.2024

Fotovoltaik: Vorab gut informieren

Steigende Energiepreise, staatliche Förderung und erste deutliche Anzeichen des Klimawandels lassen die Solarbranche boomen. Neben Windkraft, Erdwärme und Biomasse haben sich Fotovoltaik und solarthermische Kollektoren zu einer viel versprechenden Alternative in der Strom und Wärmegewinnung entwickelt. Die Nutzung der Solarenergie senkt den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids. Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg ...

... spart Deutschland durch erneuerbare Energien insgesamt über 70 Millionen Tonnen an Kohlendioxid pro Jahr ein. Daneben ist die Fotovoltaik zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und einem Motor für Beschäftigung geworden: Derzeit sind mehr als 30 000 Beschäftigte in der Solarenergiewirtschaft tätig. Bis zum Jahr 2012 rechnet die deutsche Solarindustrie sogar mit der Schaffung von 100 000 Arbeitsplätzen z. B. in Fotovoltaikfabriken und im Installationshandwerk.

Eine viel versprechende Entwicklung. Und doch: Eine jüngst durchgeführte Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in der Solarregion Freiburg hat gezeigt, dass die optimale Ausbeute von Fotovoltaikanlagen noch gesteigert werden kann. Von den Experten gibt es deshalb Tipps, was ein zukünftiger Fotovoltaikanlagen-Besitzer beachten sollte:

Grundsätzlich sollte man sich vorab gut informieren. So kann zum Beispiel die Entscheidung für eine Fotovoltaikanlage der Anlass sein, sich von einem Fachmann ein Energiekonzept für das gesamte Gebäude erstellen zu lassen. Wichtig ist auch, sich bei neutralen Stellen über Preise, Leistungsfähigkeit der Solarsysteme und Fördermöglichkeiten zu informieren. Lassen Sie sich von verschiedenen Installationsbetrieben Vergleichsangebote machen und fragen Sie nach Referenzanlagen.

In der Studie hatten die Forscher festgestellt, dass Verschattungen des Standorts den Ertrag der Fotovoltaikanlage deutlich mindern können. Die Ursache dafür ist, so die Freiburger Forscher, dass in einem Solarmodul die Solarzelle mit der geringsten Bestrahlung den Strom aller mit ihr in Reihe geschalteten Zellen bestimmt. Deshalb muss auf jeden Fall auf die verschattungsfreie Montage des Solargenerators geachtet werden. Für einen optimalen Ertrag sollte die Anlage möglichst nach Süden ausgerichtet sein, der Anstellwinkel sollte etwa 30° betragen.

Eine Fotovoltaikanlage hat eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren. Das muss bei der Auswahl des Aufstellungsstandortes ebenfalls berücksichtigt werden. Provisorische Lösungen sollten vermieden werden. Wichtig sind auch die Garantie- und Gewährleistungszeiten: Typische Gewährleistungszeiträume sind für Module zwischen 20 und 25 Jahren und für Wechselrichter zwei Jahre, so das ISE. Die Forscher empfehlen außerdem, sich vorab einen Mindestertrag der Anlage garantieren zu lassen und sich über die Kosten eines Wartungsvertrags zu informieren. Wie viel Strom die Anlage erzeugt und ins öffentliche Netz einspeist, kann jeder Anlagenbesitzer über einen Stromzähler am Wechselrichterausgang kontrollieren.

Quelle und weitere Informationen: www.ise.fhg.de

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de

 

 

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