Artikel vom 27.01.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Kältewellen und Rekordtemperaturen „Der Klimawandel hat begonnen und läuft dynamischer als erwartet“. So steht es in einem Positionspapier des Umweltbundesamtes vom Oktober 2005. Eine aktuelle Studie der NASA belegt jetzt: Das Jahr 2005 war das Jahr mit der höchsten Durchschnittstemperatur seit über einem Jahrhundert. Darauf weist die Umweltorganisation Greenpeace in ihrer jüngsten Veröffentlichung hin. Seit Beginn der Klimaaufzeichnung ... ... waren die fünf wärmsten Jahre laut Greenpeace und NASA die Jahre 1998, 2002, 2003, 2004 und 2005. Allein in den vergangenen dreißig Jahren ist die Temperatur auf der Erde um 0,6 Grad Celsius gestiegen. Vor allem der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid wird von den Forschern als hauptverantwortlich für die Erwärmung angesehen. Wenn dieser so wie bisher weitergeht, so das Bundesumweltamt in seiner Stellungnahme, ist mit einem weiteren Temperaturanstieg um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 zu rechnen. Dies entspricht auf jeden Fall nochmals einer gravierenden Steigerung im Vergleich zu den vergangenen dreißig Jahren. Die Folgen davon können wir heute schon erleben: Zunahme extremer Wetterphänomene wie Hitze- und Kältewellen, Hurrikans und Starkniederschläge auf der einen Seite, das Abschmelzen der Polkappen und damit verbunden ein Anstieg des Meeresspiegels auf der anderen Seite. Temperaturen, wie es sie seit einer Million Jahren nicht mehr auf der Erde gegeben hat, sagen die Wissenschaftler vom NASA Godard Institute for Space Studies voraus, sollte es nicht gelingen, diese Entwicklung zu stoppen. Vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas werden für den Kohlendioxid-Anstieg in der Erdatmosphäre verantwortlich gemacht. Deshalb ist gerade die Minderung dieser Emissionen das wichtigste Klimaschutzziel. Eine globale Herausforderung! Nach wie vor sind es die USA, die weltweit den höchsten Kohlendioxid-Ausstoß produzieren, dicht gefolgt von den sich enorm entwickelnden Ländern wie China, Indien und Brasilien, deren starker Emissionsanstieg sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen wird. Doch auch Deutschland ist in Sachen Klimaschutz alles andere als ein Musterschüler: Ohne weitere Maßnahmen, so das Bundesumweltamt, werden auch hier die Klimaschutzziele bis 2010 nicht erreicht werden. Über die Wege dorthin gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie die jüngsten Diskussionen um die Atomenergie zeigen. Unbestritten dürfte aber sein, dass nur ein wesentlich effizienterer Umgang mit Energie und die konsequentere Nutzung regenerativer, emissionsfreier Energieträger wie Wind oder Sonne dem galoppierenden Klimawandel etwas entgegensetzen können. Und zwar weltweit. Denn die zu erwartenden volkswirtschaftlichen Schäden könnten weltweit ab 2050 mehrere Billionen (!) Euro pro Jahr betragen, allein für Deutschland etwa 100 Milliarden Euro. Ganz abgesehen von den Konflikten, die aufgrund des Klimawandels zum Beispiel um Wasser, Bodenschätze und Verwertungsrechte entfachen werden. So gesehen sind sämtliche jetzt in den Klimaschutz investierten Mittel gut angelegtes Geld. Sie können helfen, die hohen volkswirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Verluste, die mit dem Klimawandel einhergehen, zu vermeiden oder jedenfalls zu verringern. Quelle: Greenpeace, Umweltbundesamt (UBA) Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de |