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22.03.2007 |
Nachhaltige Stärkung der deutschen Solarzellenindustrie
Als „wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Solar Valley in Sachsen-Anhalt“ bezeichneten die Gründer die diese Woche beschlossene Einrichtung eines neuen Forschungszentrums für Silizium Fotovoltaik in Halle. Mit dem zukünftig gemeinsam von den Fraunhofer-Instituten für Werkstoffmechanik IWM (Halle) und Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) betriebenen CSP – Center für Silizium Photovoltaik – entsteht ein weltweit einmaliges Kristallations- und Materialanalysezentrum, in dem gezielte Forschung und Entwicklung zu Silizium-Material durchgeführt werden soll. Partner ist außerdem das Land Sachsen-Anhalt.
Die Forschung und Entwicklung im neuen CSP erfolgt in Zusammenarbeit mit Industriepartnern. In weiteren Schwerpunkten werden Konzepte für Silizium Dünnschichtzellen und Modulintegration entwickelt. Der Aufbau der Forschungskapazitäten soll nach erfolgter Zustimmung der EU möglichst noch 2007 in vorhandenen und angemieteten Hallen starten. Parallel soll mit der Planung eines Neubaus begonnen werden. In der Endausbaustufe soll das neue CSP mindestens 60 Arbeitsplätze bieten.
Initiatoren des Zentrums sind das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM mit seinen Standorten in Freiburg und Halle und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit seinen Standorten in Freiburg, Gelsenkirchen und Freiberg. Das Fraunhofer IWM bringt sein Know-how auf dem Gebiet der Optimierung und Bewertung von Silizium-Prozesstechnologien und Modulintegration mit ein, das Fraunhofer ISE, das größte Solarforschungsinstitut in Europa, seine Kompetenz in der Materialherstellung, Solarzellen und Modulentwicklung sowie Charakterisierung. Das neue Forschungszentrum soll die bisherigen Aktivitäten beider Institute ergänzen und durch Nutzung von Synergien die Effektivität weiter steigern.
Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff begründet das Engagement des Landes Sachsen-Anhalt mit dem Ausbau der Arbeitsplätze in diesem Industriezweig: „Mittlerweile stammen nahezu 10 Prozent der weltweiten Solarzellenproduktion aus Sachsen-Anhalt. Wir haben bereits jetzt 1.500 Arbeitsplätze in der Solarzellenindustrie und wir möchten den Ausbau auf über 5.000 im Jahr 2010 mit dem neugegründeten Zentrum unterstützen. Die geplante Forschungsstrategie „Mehr Solarstrom aus weniger Silizium“ ist u. a. getrieben durch die Verknappung und Verteuerung des Solarzellenrohstoffs. Daher konzentriere sich der erste Forschungsschwerpunkt auf die Entwicklung von kostengünstigen Siliziumwafern unter Verwendung von gereinigtem metallurgischem Silizium. Hierzu würden entsprechende Technologien für die Siliziumkristallisation installiert. Die Nutzung von metallurgischem Silizium erfordere eine gezielte Kontrolle der darin enthaltenen Verunreinigungen. Für dieses „defect engineering“ werde das vorhandene Know-how der Mikrostrukturdiagnostik von Silizium am Standort Halle gezielt ausgebaut. Parallel werden bis 2010 an der Forschungseinrichtung Kompetenzen im Bereich Dünnschicht Solarzellen und der Modulfertigung aufgebaut, heißt es weiter.
Von den am Fraunhofer-CSP gewonnenen Erkenntnissen werde vor allem der Mittelstand profitieren. Durch neu- und weiterentwickelte Technologien entstehe ein Innovationsschub. Marktpositionen und Exportchancen werden erhöht. Bisherige Analysen gehen davon aus, dass neben dem Ausbau der Arbeitsplätze in der Solarzellenproduktion auch im erheblichen Umfang Arbeits- sowie Ausbildungsplätze im Zulieferungs- und Ausrüstungsbereich in kleinen und mittelständischen Unternehmen entstehen werden.
In den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden 2005 15 Prozent der weltweit hergestellten Solarzellen produziert. „Damit dies so bleibt, muss der Technologievorsprung der hier ansässigen Firmen gewahrt und ausgebaut werden. Und das ist eine der Herausforderungen, der wir uns mit dem neuen Forschungszentrum stellen“, argumentiert Professor Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Halle. „Dafür bietet das Forschungsumfeld in Halle mit seinem ausgeprägten Profil im Bereich der Mikrostrukturphysik einen ausgezeichneten Standort.“
Quelle: Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM
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