In Görgeshausen fließt jetzt Bürgerstrom
In Görgeshausen (Rheinland-Pfalz) ging jetzt nach nur vierwöchiger Bauzeit ein Bürgersolarpark ans Netz. Die von einem regionalen Energietechnikunternehmen errichtete 1,4 Millionen Euro teure Photovoltaik Anlage auf etwa 2,5 Hektar befindet sich entlang der Autobahn A 3. Die Anlage erbringt eine Leistung von 1,32 MW bei einem Jahresstromertrag von gut 1,3 Millionen Kilowatt. Damit können zirka 1.300 Personen versorgt werden, somit weit mehr als in Görgeshausen selbst wohnen.
„In Görgeshausen ist ein vorbildliches Beteiligungskonzept verwirklicht worden. Wie hier das Ziel, die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger auf eine möglichst breite Basis zu stellen und die Wertschöpfung in der Region zu belassen umgesetzt worden ist, das finde ich großartig“, so die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Energieministerin Eveline Lemke. Görgeshausen ist die erste praktische Umsetzung eines Projekts im Rahmen der Landesinitiative Regenerative Energien und Konversion.
Betreiberin der Bürgersolaranlage ist die Energiegesellschaft Görgeshausen mbH, an der neben der Ortsgemeinde Görgeshausen auch die Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft (KEVAG) beteiligt ist. Bürgerinnen und Bürger von Görgeshausen konnten sich über einen projektbezogenen Energie-Sparkassenbrief der Kreissparkasse Westerwald beteiligen. Er sieht eine Laufzeit von fünf Jahren, eine Mindesteinlage von 5.000 Euro sowie einen festen Zinssatz von 2,25 Prozent vor. Ein Haftungsrisiko besteht bei der Beteiligung nicht. Die Ortsgemeinde hat angekündigt, einen Teil der von ihr erzielten Erlöse für gemeinnützige und soziale Zwecke zu verwenden.
Die Initiative „Regenerative Energien und Konversion“ wird vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz (GStB) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) getragen. Ihr Ziel ist, auf Konversionsflächen umweltfreundlich und klimaschonend Energie zu erzeugen oder innovative Konzepte für die Speicherung zu entwickeln. In 2012 wurden landesweit zehn Modellvorhaben ausgewählt, die durch Machbarkeitsprüfung, Beratungs-, Koordinierungs- und Steuerungsleistungen unterstützt werden.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland Pfalz
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