Centrosolar veröffentlicht vorläufige Geschäftszahlen 2012
Die Münchner Centrosolar Gruppe gibt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 bekannt. Der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug demnach nach vorläufigen Berechnungen zirka 228 Millionen Euro (Vorjahr 293 Millionen Euro). Das entspreche einem wertmäßigen Rückgang von 22 Prozent, der preisbedingt und der im Jahresverlauf 2012 weiter verschärften Krise der Photovoltaik Branche geschuldet sei, so das Unternehmen in einer Adhoc-Mitteilung. Angekündigt werden umfassende Restrukturierungsmaßnahmen.
Die EBITDA-Marge soll demnach voraussichtlich zwischen 8 und 10 Prozent vom Umsatz liegen (Vorjahr 1,3 Prozent). Die Netto-Finanzverschuldung lag zum Bilanzstichtag bei 90 Millionen Euro (Vorjahr 69 Millionen Euro). Dabei verfüge das Unternehmen zum 31.12.2012 über liquide Mittel in Höhe von 18,3 Millionen Euro (Vorjahr 25,9 Millionen Euro). Die endgültigen Zahlen sollen voraussichtlich am 28. März 2013 veröffentlicht werden, so das Unternehmen weiter.
Vor diesem Hintergrund habe der Vorstand der Centrosolar ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm beschlossen, das weitreichende Sanierungsbeiträge von allen involvierten Parteien vorsehe. Das Programm beruht demnach auf drei Säulen:
1. Operative Sanierung: Das Unternehmen soll deutlich schlanker für ein geringeres Marktvolumen aufgestellt werden. Hierzu sollen die Kosten über die bereits im vergangenen Jahr erfolgten Maßnahmen hinaus reduziert werden. U.a. sollen administrative Funktionen teilweise zentralisiert sowie der Vertrieb neu ausgerichtet werden. Darüber hinaus soll in der Holding und den Konzerngesellschaften die Verwaltung deutlich verkleinert werden. Überdies kündigen die oberen Führungskräfte an, einen erheblichen Teil ihrer Vergütung zugunsten des Unternehmens stunden zu wollen.
2. Bilanzielle Sanierung: Die Finanzverschuldung des Unternehmens soll unter die Hälfte des heutigen Niveaus reduziert werden. Dafür sei u.a. vorgesehen, die im BondM notierte Anleihe über nominal 50 Millionen Euro in Eigenkapital in Form von Aktien zu wandeln. Die besicherten Finanzgläubiger - Banken und Leasinggeber - unterstützten diesen Plan und seien bereit, selbst einen Sanierungsbeitrag zu leisten, berichtet das Unternehmen. Demnach haben sie dem Unternehmen ihre Bereitschaft mitgeteilt, Zinsen und Tilgungen teilweise zu stunden und ihre Finanzierungen bis Ende 2014 zuzusagen.
3. Kapitalstärkung: Zur Eigenkapitalstärkung und aus Gründen des Verwässerungsschutzes der Altaktionärinnen und -aktionäre sei die Aufnahme neuer Mittel im Wege einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten vorgesehen. Nicht von Altaktionärinnen und -aktionären bezogene Aktien sollen an neue Investorinnen und Investoren platziert werden.
BondM-Gläubiger/innen und Aktionär/innen sollen im Laufe des März über die geplante Gläubiger- bzw. Hauptversammlung zum Beschluss der vorgeschlagenen Maßnahmen informiert werden.
Der Bereich Centrosolar Glas, der eigenständig geführt und finanziert ist, führt Unternehmensangaben zufolge ebenfalls ein umfassendes Restrukturierungsprogramm durch. Dieses umfasse Kapazitätsreduzierungen am deutschen Produktionsstandort sowie begleitende finanzielle Beiträge der dortigen Finanzgläubiger.
Die Strategie der Internationalisierung und Fokussierung auf höherwertige Systeme für Anwendungen auf privaten und Gewerbedächern soll beibehalten werden, denn diese Positionierung stelle nach wie vor die Stärke des Unternehmens dar. Nur so sei es möglich gewesen, dass Centrosolar im Krisenjahr 2012 einen stabilen Absatz in MWp erzielt habe, während Wettbewerber über zweistellige Mengenrückgänge berichten. Mit dem Restrukturierungsprogramm wolle sich das Unternehmen die erforderliche Schlagkraft für die Konsolidierungsphase verschaffen und um erfolgreich wachsen zu können, wenn sich der Zukunftsmarkt Photovoltaik wieder stabilisiere.
Quelle: CENTROSOLAR Group AG
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