Die Menschen im Odenwaldkreis nehmen die Energiewende selbst in die Hand
Wenn Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Gemeinden in punkto Energiewende eng zusammenarbeiten, strahlt das auf eine ganze Region aus. Zumindest im südhessischen Odenwaldkreis. Dort arbeiten in 15 Gemeinden die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam am Umbau ihrer Energieversorgung. Für sein Engagement ist der Landkreis jetzt als „Energie-Kommune“ ausgezeichnet worden.
„In der Kreispolitik begrüßen wir es, wenn unser Ziel, die Region nach und nach auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umzustellen, mit Leben gefüllt wird“, berichtet der Landrat Dietrich Kübler. Das gemeinsame Ziel der Gemeinden im Odenwaldkreis ist es, den Energieproduktionsstandort weiterzuentwickeln und das Wachstumspotenzial der Erneuerbaren Energien auszuschöpfen.
Gemeinden und Städte des Odenwaldkreises, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie regionale Unternehmen haben dafür die Energiegenossenschaft Odenwald eG (EGO) Anfang 2009 ins Leben gerufen. Einlagen von bisher rund fünf Millionen Euro ermöglichten die Realisierung vieler Projekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort. Insgesamt erzeugen die 70 Photovoltaik Module und zwei Windkraft-Anlagen der Genossenschaft im Jahr rund 17,3 Millionen Kilowattstunden – genug für die Versorgung von rund 4.500 Haushalten mit Strom aus der Region.
Das Netzwerk der Genossenschaft koordiniert den Wissenstransfer und unterstützt seine Partner dabei, Projekte auf den Weg zu bringen sowie Fördermittel zu akquirieren. Um die heimische Wirtschaft zu fördern, vergibt die Energiegenossenschaft nach Möglichkeit Aufträge ausschließlich an regionale Firmen. In den letzten vier Jahren wurden Investitionen von 25 Millionen Euro in der Region getätigt. Mehr als 1.000 Aufträge wurden über die Plattform der Energiegenossenschaft an regionale Handwerksbetriebe vergeben und somit ein Auftragsvolumen von 6,5 Millionen Euro vor Ort gehalten.
Die Kommunalverantwortlichen im Odenwaldkreis stehen hinter dem Engagement für die Energiewende, auch wenn sie selber nicht an der Genossenschaft beteiligt sind. „Es ist gut, wenn sich Akteurinnen und Akteure wie zum Beispiel die Energiegenossenschaft Odenwald eG dafür so beherzt einsetzen“, fasst der Landrat zusammen.
„Das Beispiel aus dem Odenwald beweist, dass die Bürgerinnen und Bürger dank der Erneuerbaren ihre Energieversorgung selber in die Hand nehmen können. Davon profitiert neben dem Klimaschutz auch die kommunale Wertschöpfung“, meint Nils Boenigk, Projektleiter „Kommunal Erneuerbar“ bei der Agentur für Erneuerbare Energien.
Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien
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