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06.10.2006 |
Gut kombiniert: Solaranlage und Erdwärme
Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird derzeit in Limburg an der Lahn das effiziente Zusammenspiel der beiden Energieträger Sonne und Erdwärme untersucht und optimiert. Beide Energieträger stehen kostenlos zur Verfügung und ihre Kombination hilft, richtig Geld zu sparen. Die „Geo-Solarthermie“ ist auch Thema der 9. Geothermischen Fachtagung vom 15. bis17. November 2006 in Karlsruhe.
Ein ideales Zusammenspiel auf der Basis erneuerbarer Energieträger entsteht, wenn man Erdwärme mit Solarkollektoren kombiniert, so die Geothermische Vereinigung. Bei einem solchen „geo-solarthermischen“ System wird die Solaranlage in den Erdwärmekreis eingebunden. Im Winter entzieht eine Wärmepumpe dem Untergrund über die Erdwärmesonden Energie zum Heizen des Gebäudes. Im Sommer erhält der Untergrund überschüssige Energie aus der Solaranlage. Dadurch steht im Winter im Boden mehr Energie zur Verfügung und der Anteil, den die Wärmepumpe leisten muss, sinkt. Sie braucht also weniger Strom für ihren Antrieb.
In Limburg an der Lahn wird jetzt im Rahmen eines Forschungsprojekts des DBU das effiziente Zusammenspiel beider Energieträger untersucht und optimiert. Dabei kommen auf der „Sonnenseite“ anstelle von Kollektoren preiswerte Solarabsorber zum Einsatz. Eingebaut ist das System in ein ganz „normales“ Wohngebäude. Das Institut für Solarenergieforschung GmbH in Hameln wird die Anlage über zwei Jahre messtechnisch erfassen und auswerten.
Die „Geo-Solarthermie“ ist ein Thema der 9. Geothermischen Fachtagung vom 15. bis 17. November 2006 in Karlsruhe. Auf der zentralen Veranstaltung der Branche dreht sich unter dem Motto „Mehr Energie von unten“ auch in diesem Jahr wieder alles um die Entwicklung und Nutzung der sauberen und unerschöpflichen Energie aus dem Innern der Erde. Die Geothermischen Fachtagungen stellen seit fünfzehn Jahren den Treffpunkt und die Plattform für Wissenschaft und Wirtschaft im deutschsprachigen Raum dar. Begleitet wird sie durch die Fachausstellung GEOEnergie2006, zu der sich mehr Aussteller angemeldet haben als je zuvor.
Ganz besonders attraktiv bei der Entwicklung der Geothermie ist nach Meinung von Experten der Oberrheingraben. Zwischen dem badischen Offenburg und dem hessischen Darmstadt herrschen relativ nahe zur Erdoberfläche hohe Temperaturen im Boden. In 2.800 Metern Bohrtiefe werden hier Temperaturen von 160 Grad Celsius erreicht – ein Wert, an den selbst das wegen seiner heißen Quellen berühmte Reykjavik nicht herankommt. Die isländische Stadt kommt in 2.000 bis 3.000 Metern auf etwa 120 Grad Celsius.
Derzeit setzen sich deshalb mehrere in der Region Karlsruhe angesiedelte Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die Stadt Karlsruhe mit den Stadtwerken sowie die TechnologieRegion Karlsruhe für die Einrichtung eines wissenschaftlichen „Instituts für Tiefengeothermie“ am Standort Karlsruhe ein. Das Zentrum soll als Know-how- und Technologietransferzentrum die Nutzung von Erdwärme fördern und eine gemeinsame Plattform für Forschung, Wirtschaft, Politik und Bürger bilden.
Weitere Infos unter www.geothermie.de
Quelle: IWR
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