Ungebremster Klimawandel bedroht unsere Erde massiv
Nordrhein-Westfalens Klimaschutzminister Johannes Remmel kritisiert Bundesregierung wegen fehlender Anstrengungen beim Klimaschutz. Die Bundesregierung müsse stärkere Anstrengungen im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel unternehmen und ihre Blockadepolitik beim nächsten Weltklimagipfel in Katar aufgeben, forderte Remmel vor dem Hintergrund des neuen Weltbank-Klimareports.
„Inzwischen sollte es allen klar sein: Wenn wir uns nicht von der Nutzung fossiler Brennstoffe verabschieden und unseren Energieverbrauch drosseln, ist das Klima nicht mehr zu retten. Die gesamte Bundesregierung scheint taub und blind zu sein, denn noch immer unternimmt sie keine konsequenten Anstrengungen zur Rettung unseres Klimas und damit unserer Erde“, so Remmel.
Die Weltbank warnt eindringlich vor den Folgen der ungebremsten Erderwärmung. In ihrem jetzt vorgestellten Klima-Report zeigen Forscherinnen und Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Organisation Climate Analytics, dass die Erde auf einen Temperaturanstieg von vier Grad bis Ende des Jahrhunderts zusteuere. Es drohen Hitzewellen der Anstieg des Meeresspiegels und Missernten, die die globale Ernährungssicherheit gefährden.
Remmel: „Wer Energiewende nur als Stromwende diskutiert, verliert den Blick für die notwendige gesamtgesellschaftliche Anstrengung in allen Lebensbereichen – zum Beispiel Wohnen, Verkehr und Ernährung. Wir müssen innerhalb von ein bis zwei Generationen grundlegende Veränderungen auf den Weg bringen“, sagte Klimaschutzminister Johannes Remmel.
Der ungebremste Temperaturanstieg trifft Nordrhein-Westfalen schon jetzt nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch – das zeigen Studien im Auftrag des Klimaschutzministeriums, die unter anderem zu diesen Ergebnissen kommen:
- Seit 1951 hat sich landesweit der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert - zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage. - Starkregentage nehmen zu. In den 2000er Jahren sind vermehrt lokale Starkregenereignisse aufgetreten, die zu Schäden an Häusern und Wohnungen geführt haben. - Bodenerosionen durchWasser verursachen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, baulichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen. Starkregen ist hauptverantwortlich für diese Erosionen. - 26 Prozent der in NRW heimischen Tierarten und zwölf Prozent der Pflanzenarten werden negativ auf die Klimaerwärmung reagieren und aus ihrem Lebensraum vertrieben.
„Mit dem Klimaschutzgesetz für NRW wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, diese Entwicklungen einzugrenzen und aufzuhalten“, so Remmel. „Aktuell werden in einem Klimaschutzplan Maßnahmen gegen den weiteren Anstieg von Temperatur und CO2-Emmissionen erarbeitet. Der Klimaschutzplan ist die ‚Road-Map’ für die neue Klimaschutz- und Energiepolitik ‚made in NRW’.“
Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handwerk, Energieversorgung, Verbänden, Gewerkschaften, Kirchen, Verbraucherschutzorganisationen und anderen gesellschaftlichen Gruppen beraten derzeit über Strategien und Maßnahmen, mit denen die ambitionierten Klimaschutzziele Nordrhein-Westfalens realisiert werden können. Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 25 Prozent, bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Darüber hinaus sollen ab Ende des Jahres Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels erarbeitet werden.
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
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