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03.11.2012

Wie sehen nachhaltige Mobilitätskonzepte aus?

Carsharing liegt im Trend, gilt als flexibel und nachhaltig – besonders wenn die Autos mit Strom fahren. Doch wie umwelt- und nutzerfreundlich sind die Elektrofahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Pkw beim Carsharing wirklich? Wer nutzt die Fahrzeuge und wie werden sie genutzt? Das untersuchen das Öko-Institut und das ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung jetzt am Beispiel des Daimler-Tochterunternehmens car2go, dem Pionier und Marktführer unter den flexiblen Carsharing-Konzepten.

Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen bringen. Als einer der ersten Anbieter setzt car2go seit 2011 an verschiedenen Standorten eine große Zahl an Elektroautos ein. Carsharing kann ökologische und ökonomische Vorteile bieten und den Nutzern zugleich maximale Flexibilität bringen: Mit car2go können sie per Smartphone das nächste freie Auto in Sekundenschnelle orten, einsteigen und nach der Fahrt am Ziel wieder abstellen.

Doch wie umweltfreundlich ist Carsharing wirklich gegenüber dem Besitz eines eigenen Autos? Wie verändert sich die Verkehrsmittelwahl der Nutzer? Und können batterieelektrische Pkw ihre Vorteile im Carsharing-Betrieb gegenüber herkömmlichen Autos ausspielen und ihre vermeintlichen Einschränkungen überwinden?

Diesen Fragen widmen sich jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts und des ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung. Das Forschungsteam führt dazu eine umfangreiche empirische Studie zum Verkehrsverhalten von Autofahrern am Beispiel von car2go durch. Die Begleitforschung wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.

„Wir wollen wissen, wie sich die alltägliche Nutzung von Verkehrsmitteln bei den car2go-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern verändert “, sagt Projektleiter Florian Hacker vom Öko-Institut. Darüber hinaus betrachtet das Team auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Carsharing mit konventionellen und elektrischen Fahrzeugen. Dafür werden über einen Zeitraum von zwei Jahren Nutzerinnen und Nutzer in den Städten Stuttgart und Köln mehrfach befragt. In Köln setzt car2go Autos mit sparsamen Verbrennungsmotoren ein, in Stuttgart wird noch in diesem Jahr eine ausschließlich batterieelektrisch betriebene Fahrzeugflotte an den Start gehen. 

„Es wird spannend, wie sich die Elektrofahrzeuge, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Pkw, im Carsharing bewähren“, sagt Hacker. „Zum Beispiel in Bezug auf die CO2-Bilanz und auf das Nutzungsverhalten.“ Das Wissenschaftsteam richtet seinen Blick bei der Begleitforschung von car2go auch auf die Frage, wie sich die veränderten Nutzungseigenschaften von elektrischen Pkw auf die Attraktivität der Elektromobilität auswirken. „Für die Akzeptanz der Elektromobilität könnten die Elektroflotten im Carsharing eine Schlüsselfunktion haben“, ist sich Konrad Götz vom ISOE sicher. „Denn sie sind für viele Autofahrerinnen und Autofahrer der erste Zugang zur Fahrpraxis mit Elektroautos, die ja als Mobilität der Zukunft schlechthin gilt.“

car2go Geschäftsführer Robert Henrich begrüßt die Zusammenarbeit: „Wir sind mit car2go seit vier Jahren international unterwegs und in diesem Zeitraum enorm gewachsen. Für weit mehr als 200.000 Kundinnen und Kunden, darunter 25.000 Nutzerinnen und Nutzer der Elektrofahrzeuge, ist car2go inzwischen Teil der täglichen Mobilität. Ich freue mich darauf, dass wir unsere umfangreiche Erfahrung jetzt gemeinsam mit dem Öko-Institut und dem ISOE durch wissenschaftliche Untersuchungen ergänzen können.“ 

Quelle: Öko-Institut e.V.

  

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