Strom statt Benzin erhält die Wertschöpfung im Land
Elektromobilität soll ein Baustein der Energiewende sein. Damit der Umstieg von Benzin- und Dieselautos auf Strom Mobile gelingt, braucht es leistungsfähige und sichere Hochleistungsbatterien. Wie weit der Aufbau einer Batterieindustrie und die damit verbundene Wertschöpfung im Land inzwischen fortgeschritten ist, darüber hat sich der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller in Ulm informiert. Der Minister besuchte das Labor für Batterietechnologie eLab des Forschungsinstitutes ZSW am Ulmer Eselsberg.
Das eLab ist ein Forschungszentrum für Batterieproduzenten und Zulieferer. ZSW-Vorstand Professor Werner Tillmetz unterrichtete den Besucher am 2. April 2012 über den Entwicklungsstand bei der Zellfertigung, erklärte die Aktivitäten bei der Batteriesystemtechnik und führte umfangreiche Sicherheitstestmöglichkeiten vor.
Demonstriert wurde die neue Zellfertigungslinie, mit der Referenzzellen im Format 18650 und Pouch-Zellen hergestellt werden können. Als nächstes ging es zur Batteriesystemtechnik. Hier entwickeln die Forscher moderne Methoden zur elektrischen und thermischen Überwachung von Batterien. Im letzten Abschnitt der Führung wurden die Sicherheitstestmöglichkeiten gezeigt, bei denen Batterien Extrembedingungen ausgesetzt werden. Dazu gehören elektrische, mechanische und thermische Zerstörungstests für Batterien und Systeme bis zu einer Größe von 20 Kilowattstunden.
Im Rahmen des „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“ der Bundesregierung soll eine schlagkräftige deutsche Batterieindustrie aus Herstellern, Forschung und Zulieferer entstehen, die den Strukturwandel der heimischen Wirtschaft vorantreibt. Die Technik verspricht Milliardenumsätze. Baden-Württemberg und seine mittelständisch geprägten Firmen besitzen hier gute Voraussetzungen. Ulm mit seiner Mischung aus Universität, angewandter Forschung durch das ZSW, dem Weiterbildungszentrum WBZU und den Automobilfirmen in der Region ist ein Zentrum der Elektromobilität im Südwesten.
Das ZSW gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. Am Standort Ulm betreibt das Institut das europaweit größte Entwicklungs- und Testzentrum für Hochleistungsbatterien und Brennstoffzellen. Seit über 20 Jahren entwickeln die ZSW-Forscher/innen mit Mittelstand und Industrie mobile und stationäre Systeme. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit über 200 Wissenschaftler/innen, Ingenieur/innen und Techniker/innen beschäftigt.
Quelle: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
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